Menschen vor einem Impfcenter
APA/Robert Jaeger
CoV-Maßnahmen

Verschärfungen erhöhen Impfwilligkeit

Die rasant steigenden Coronavirus-Infektionszahlen bringen ab Montag neue, bisher nicht gekannte Verschärfungen. Wer weder geimpft noch genesen ist, wird von vielen Bereichen ausgeschlossen. Die am Freitag verkündeten Verschärfungen wirken sich offensichtlich auf die Impfbereitschaft aus – der Andrang auf Impfstellen war am Samstag in vielen Bundesländern groß.

Mit 9.943 CoV-Neuinfektionen binnen 24 Stunden hat der nationale Krisenstab am Samstag in Österreich ein neues Allzeithoch seit Ausbruch der Pandemie gemeldet. Der bisherige Höchstwert vom 13. November 2020 – damals hatte man 9.586 Infektionen verzeichnet – wurde damit deutlich übertroffen. Am Montag treten in ganz Österreich schärfere Maßnahmen in Kraft. Am Arbeitsplatz gilt weiter die 3-G-Regel, zu vielen anderen Bereichen haben Ungeimpfte dann keinen Zutritt mehr, wie Bund und Länder nach einem Krisentreffen Freitagabend mitteilten.

Die Kombination aus hohen Infektionszahlen und verschärften Maßnahmen trieb am Samstag viele Menschen in Impfzentren, – busse und -straßen. In Wien kam noch dazu, dass seit Freitag an 35 Standorten auch ein Impfen ohne Anmeldung für den dritten Stich möglich ist. Wobei Michael Berger vom Arbeiter-Samariter-Bund sagte: „Impfen mit Anmeldung wäre optimal, so können wir uns besser einstellen. Wir versuchen, die Personen, die einen Termin gebucht haben, vorzuziehen. Die, die keinen Termin haben, müssen aktuell länger warten.“ Am Samstag waren es bis zu eineinhalb Stunden – mehr dazu in wien.orf.at.

Neustart für Impfzentren in Niederösterreich

Auch in Niederösterreich erlebten die Impfbusse nach dem Beschluss zur bundesweiten 2-G-Regel einen regen Andrang. Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) kündigte an, dass die Impfzentren nun deutlich früher als geplant wieder in Betrieb gehen sollen, auf Anraten von Fachleuten schon „in wenigen Tagen“. Wie Notruf Niederösterreich gegenüber noe.ORF.at bestätigte, wurde bereits am Freitag mit 3.300 Impfungen in den Impfbussen ein neuer Rekord erzielt – mehr dazu in noe.orf.at.

In Tirol ist die Impfbereitschaft in den vergangenen Tagen ebenfalls angestiegen, sagte Impfkoordinator Christoph Stauder im Ö1-Mittagsjournal. Die Impfzentren seien gut ausgebucht, die Onlinetermine aktuell sehr voll – wobei aber auch Menschen ohne Termin kommen könnten, der Impfstoff sei gesichert. Auch vor den Impfkojen in den großen Einkaufszentren Vorarlbergs standen die Menschen am Samstag Schlange. Das Land reagierte bereits und kündigte an, das dortige Personal aufzustocken – mehr dazu in vorarlberg.ORF.at.

Auch in Salzburg wollten sich unerwartet viele Menschen rechtzeitig vor der neuen Regelung ab Montag impfen lassen. Die Impfangebote ohne Anmeldung des Roten Kreuzes wurden überrannt. Seitens der Landesregierung wurde auf zahlreiche neue Impfaktionen verwiesen, die ab nächster Woche im ganzen Bundesland geplant seien – mehr dazu in salzburg.ORF.at.

Warten auf Verordnung

Den am Freitag erfolgten Ankündigungen der Bundesregierung wird wie üblich noch eine Verordnung folgen müssen. Diese wird wohl spätestens am Sonntag vorliegen, da ansonsten die neuen Regeln nicht wie geplant am Montag in Kraft treten können. Ab dann soll die 2-G-Regel (geimpft oder genesen) überall dort gelten, wo bisher 3-G gilt: in der Gastronomie, Hotellerie, bei körpernahen Dienstleistungen sowie Besuchen in Spitälern und Pflegeheimen.

Auch bei Veranstaltungen ab 25 Personen, egal ob die Sitzplätze zugewiesen sind oder nicht, soll ein 2-G-Nachweis kontrolliert werden. Für 2-G anerkannt wird in einer Übergangsfrist von vier Wochen auch schon die erste Impfung in Verbindung mit einem PCR-Test. Danach muss man jedenfalls doppelt geimpft oder im vergangenen halben Jahr genesen sein. Dort, wo Maske getragen wird, also im Handel, in Bibliotheken und Museen, soll bundesweit FFP2 der Standard sein. Einzig am Arbeitsplatz sollen Tests als Alternative möglich bleiben, somit weiterhin 3-G gelten.