Metaller-Löhne steigen um 3,55 Prozent

Die Streikgefahr in der Metallindustrie ist gebannt: Arbeitgeber und Arbeitnehmer haben in der 5.Runde der jährlichen Lohnverhandlungen in der Nacht auf heute einen Abschluss erzielen können. Wie die Metalltechnische Industrie in einer Aussendung mitteilte, sollen die Ist-Löhne um 3,55 Prozent steigen, die KV-Löhne und -Gehälter um 3,0 Prozent. Die Sozialpartner hatten stundenlang in einer Gaststätte im Salzburger Eugendorf verhandelt.

Der für 134.000 Beschäftigte geltende Abschluss liegt damit über der aktuellen Inflationsrate von 3,2 Prozent, was den Arbeitnehmern wichtig war. Die Arbeitgeber hatten hingegen mit der rückwirkenden Inflationsrate von 1,89 Prozent argumentiert, die in Kollektivvertragsverhandlungen üblicherweise herangezogen wird. Entsprechend boten sie 2,75 Prozent, während die Arbeitnehmer 4,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt gefordert hatten.

Die Gewerkschaften PRO-GE und GPA zeigten sich erfreut über die „kräftigen Lohn- und Gehaltserhöhungen“, die rückwirkend mit
1.November gelten. „Der starke Druck aus den Betrieben mit den Betriebsversammlungen und Warnstreiks hat auf Arbeitgeberseite für Bewegung gesorgt. Nur so war es möglich, ein sehr, sehr gutes Gesamtpaket inklusive kräftigen Steigerungen bei Schichtzulagen und Lehrlingseinkommen zu schnüren“, erklärten die Chefverhandler Rainer Wimmer und Karl Dürtscher. Fachobmann Christian Knill meinte hingegen, dass der Abschluss „am oberen Limit“ und „für viele Betriebe an der Schmerzgrenze“ sei. Er warf den Gewerkschaften vor, die Verhandlungen heuer „sehr populistisch und unsachlich“ geführt zu haben.