Irakischer Regierungschef übersteht Drohnenangriff

Im Irak ist nach Regierungsangaben die Residenz von Ministerpräsident Mustafa al-Kadhemi angegriffen worden. Der Regierungschef sei bei dem „fehlgeschlagenen Attentat“ mit einer bewaffneten Drohne in der Grünen Zone von Bagdad nicht verletzt worden, teilte sein Büro heute mit. Kadhemi erklärte im Onlinedienst Twitter, es gehe ihm gut. Er rief zu „Ruhe und Zurückhaltung“ auf.

Bei dem Angriff in der Früh sei eine mit Sprengstoff beladene Drohne eingesetzt worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur INA. Sie veröffentlichte Aufnahmen von Zerstörungen an einem Gebäude. Die Residenz liegt innerhalb der besonders geschützten Grünen Zone im Zentrum der irakischen Hauptstadt.

Nach unbestätigten Berichten des Nachrichtenkanals al-Arabija wurden mindestens fünf Leibwächter verletzt. Die Sicherheitskräfte hätten die „notwendigen Maßnahmen“ ergriffen, hieß es weiter in der Mitteilung.

Wer hinter dem Angriff steckte, ist bisher unklar. Im Irak gibt es derzeit starke politische Spannungen. Am Wochenende demonstrierten erneut mehrere hundert Anhänger proiranischer Gruppen gegen das Ergebnis der Parlamentswahl. Bei der Wahl im Oktober hatte der politische Arm des Haschd-al-Schaabi-Netzwerks proiranischer Milizen vorläufigen Ergebnissen zufolge zahlreiche Parlamentssitze verloren. Anführer des Haschd-Netzwerks hatten das Ergebnis angefochten.