Studie: Armen Ländern droht schwerer Wirtschaftseinbruch

Den am meisten von den Folgen der menschengemachten Erderwärmung betroffenen Staaten droht laut einer Studie in den nächsten Jahrzehnten ein drastischer klimabedingter Einbruch ihrer Wirtschaftskraft.

Den 65 untersuchten armen Ländern und kleinen Inselstaaten drohe beim derzeit zu erwartenden Klimawandel bis 2050 im Schnitt ein Rückgang ihres Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 19,6 Prozent, heißt es in der heute veröffentlichten Studie, die von der Klimaanalytikerin Marina Andrijevic von der Humboldt-Universität in Berlin geleitet wurde.

Bis zum Jahr 2100 sei mit einem Rückgang von 63,9 Prozent zu rechnen, heißt es in der Studie im Auftrag der NGO Christian Aid weiter. Diesen Zahlen liegt die Annahme zugrunde, dass die Erderwärmung im Jahr 2100 die Marke von 2,9 Grad über dem Niveau vorindustrieller Zeit erreicht hat.

Auch bei 1,5 Grad dramatische Folgen

Sollte die Welt mit ihren Klimaschutzmaßnahmen auf den Pfad kommen, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, läge der BIP-Verlust durch den Klimawandel im Durchschnitt in diesen Ländern noch immer bei 13,1 Prozent bis 2050 und bei 33,1 Prozent bis zum Ende des Jahrhunderts.

Afrika am stärksten betroffen

Besonders stark leidet den Studienautoren zufolge Afrika unter den wirtschaftlichen Folgen des Klimawandels: Dort befinden sich acht der zehn am stärksten betroffenen Länder.