Eröffnung der Shoah Namensmauer Gedenkstätte
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Schoah-Namensmauer

Gedenken an 64.440 ermordete Juden

Zum 83. Jahrestag der Novemberpogrome wurde am Dienstagnachmittag die Schoah-Namensmauer in Wien eröffnet. 20 Jahre lang kämpfte der austrokanadische Holocaust-Überlebende Kurt Yakov Tutter für die Realisierung. Nun sei den fast 65.000 jüdischen Kindern, Frauen und Männern deren Namen und deren Würde zurückgegeben worden, sagte er am Mittwoch: „Möge es Frieden bringen in den Herzen.“

Der Initiator hob in seiner Rede bei der Eröffnung hervor, dass inzwischen viele Menschen in Österreich an einer Aufarbeitung der Vergangenheit interessiert seien. Das sei lange Zeit nicht so gewesen, betonte er. Auch hätten viele in diesem Land die jüdischen Mitbürger ausgeliefert – gut bezahlt mit Wohnungen, Möbeln und Kunstwerken. „Was man von seinem Nächsten begehrt hatte, wurde zum Rauben verfügbar.“

Nach dem Krieg hätten viele Juden in der einst geliebten Heimat keine Einsicht erlebt. „Anstatt Reue fanden wir eher Groll, dass der Raubzug zu Ende war.“ Man sei in Österreich lange Zeit damit beschäftigt gewesen, die Gräueltaten zu verschleiern.

Holocaust-Überlebender Kurt Yakov Tutter
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Tutter bei seiner Rede

Schallenberg: „Sichtbares Zeichen“

Bundeskanzler Alexander Schallenberg (ÖVP) erinnerte daran, dass einst 210.000 Jüdinnen und Juden in Österreich lebten. Nach 1945 seien es nur mehr wenige tausend gewesen. „Blinder Hass, Neid, Herrenmenschendünkel und ein jahrhundertelang tradierter Antisemitismus brachen ab März 1938 über unsere jüdische Mitmenschen herein.“ Vielen sei die Flucht nicht gelungen.

„Sie wurden deportiert, verhungerten in Ghettos, wurden in Wäldern erschossen oder in Vernichtungslagern bestialisch ermordet und zugrunde gerichtet“, sagte Schallenberg. Hinter jedem der Namen auf der Mauer stehe ein Mensch, der Träume und Lebenspläne gehabt habe, „der geliebt hat und der geliebt wurde“.

Schallenberg gedenkt der jüdischen NS-Opfer

Bundeskanzler Alexander Schallenberg (ÖVP) hat in seiner Rede anlässlich der Einweihung der Namensmauer-Gedenkstätte im Ostarrichipark in Wien der über 64.000 österreichischen Jüdinnen und Juden gedacht, die den Gräueltaten des NS-Regimes zum Opfer gefallen sind. Mit der Namensmauer gäbe man den Namen ihre Identität zurück.

Auch der Kanzler verhehlte nicht, dass sich Österreich zu lange als Opfer gesehen habe. Man sei sich erst spät der historischen Verantwortung bewusst geworden. Mit der Namensmauer werde ein sichtbares Zeichen auch für nachfolgende Generationen gesetzt, dass man sich zum dunkelsten Kapitel der Geschichte bekenne. Aus einem „niemals vergessen“ müsse ein „niemals wieder“ werden.

„Opfern und Angehörigen die Hand reichen“

Man müsse Opfern und Angehörigen die Hand reichen – was etwa mit der Möglichkeit getan wurde, Nachkommen die österreichische Staatsbürgerschaft zu verleihen. Diese sei schon von 6.000 Menschen genutzt worden. Es gebe die Pflicht, dafür zu sorgen, dass sich die Geschichte nicht wiederhole. Die Verantwortung umfasse auch Verantwortung für Israel und dessen Sicherheit, fügte der Regierungschef hinzu.

Schallenberg erinnerte daran, dass sein Vorgänger Sebastian Kurz (ÖVP) 2018 den „klaren Beschluss“ gefasst hatte, die Idee in die Tat umzusetzen – und dass damals festgelegt worden sei, dass der Bund den Großteil der Kosten übernehmen werde. Die Entscheidung sei seither von allen Parteien und auch den Ländern mitgetragen worden.

Kurt Yakov Tutter und Alexander Schallenberg
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Tutter mit Schallenberg

Antisemitismus zurückzudrängen als Verantwortung aller

Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) erinnerte an die kürzlich erfolgte Eröffnung der österreichischen Ausstellung in Auschwitz. Man sei dort gewesen, wo das Morden begonnen habe. Nun gedenke man an dem Ort, „von dem das Morden ausging“. Auch er hob hervor, dass Tutter viele Jahre lang die Gedenkstätte eingefordert habe. „Als Enkel eines Nationalsozialisten danke ich Ihnen ganz besonders.“

Die Shoah-Namensmauer im Alsergrunder Ostarrichi Park nahe des Alten AKH.
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Eingravierte Namen auf den Steintafeln

Nachman Shai, der israelische Minister für Diaspora-Angelegenheiten, berichtete davon, dass auch er Vorfahren im Holocaust verloren habe. Und er verwies auf Theodor Herzl, der sich für die Schaffung eines jüdischen Staates eingesetzt habe. Seine Hoffnung, dass damit der Antisemitismus Geschichte sei, habe sich jedoch nicht bestätigt. Es sei darum, so zeigte er sich überzeugt, die Verantwortung aller, weltweit den Antisemitismus zurückzudrängen.

Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ) hob hervor, dass die Zeitzeugen zusehends abhandenkommen würden. Die Mauer diene dazu, jenen Gedächtnismord zuverhindern, den die Nationalsozialisten zum Ziel gehabt hätten. Sie würdigte den Ideengeber mit einem Zitat der Schriftstellerin Ilse Aichinger, deren Angehörige ebenfalls ermordet wurden: „Alles, woran man glaubt, beginnt zu existieren.“

Die Shoah-Namensmauer im Alsergrunder Ostarrichi Park nahe des Alten AKH.
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Die Namensmauer aus einiger Entfernung

Deutsch: „Gedenkstätte ist ein Meilenstein“

Der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, Oskar Deutsch, kritisierte ebenfalls die „Lebenslüge“ vieler, wonach Österreich das erste Opfer gewesen sei. „Das hörten unsere Eltern und Großeltern beinahe täglich.“ Dabei habe es hier viele Opfer gegeben, nicht nur jüdische Mitbürger, auch behinderte Menschen, Homosexuelle oder Roma und Sintis seien verfolgt worden. „Unfassbar“ viele hätten in Österreich ihre Nachbarn der Mordmaschinerie ausgeliefert.

Nun habe sich das Land jedoch auf den „Pfad der Aufrichtigkeit“ begeben. „Diese Gedenkstätte ist ein Meilenstein.“ Die Dimension des „größten Menschheitsverbrechens“ verdeutlichte Deutsch auch mit einem Rechenbeispiel. Würde für jedes Opfer eine Gedenkminute eingelegt, „dann würde bis Jahresende absolute Stille herrschen“.

Schoah-Namensmauer eingeweiht

Auf 160 Steinelementen sind die Namen von 64.440 in der NS-Zeit ermordeten österreichischen Jüdinnen und Juden eingemeißelt. Am Dienstag wurde das Denkmal in Wien eröffnet.

Konkrete Errichtung in 15 Monaten

15 Monate brauchte man für die Errichtung des Denkmals. Jetzt fügen sich 160 helle, zwei Meter hohe Granittafeln auf einer Grünfläche vor der Nationalbank, dem Ostarrichipark im 9. Bezirk nahe dem Alten AKH, zu einem Oval. Auf den Steinen eingraviert sind die Namen der beinahe 65.000 jüdischen Kinder, Frauen und Männer aus Österreich, die im Holocaust ermordet wurden.

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Die Shoah-Namensmauer im Alsergrunder Ostarrichi Park nahe des Alten AKH.
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Eingang in die Gedenkstätte der Schoah-Namensmauer vor dem Alten AKH im Ostarrichipark
Die Shoah-Namensmauer im Alsergrunder Ostarrichi Park nahe des Alten AKH.
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Blick in das Oval der Gedenkstätte
Die Shoah-Namensmauer im Alsergrunder Ostarrichi Park nahe des Alten AKH.
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Auf 160 hellen Granittafeln sind die Namen der 65.000 jüdischen Kinder, Frauen und Männer aus Österreich, die im Holocaust ermordet wurden
Die Shoah-Namensmauer im Alsergrunder Ostarrichi Park nahe des Alten AKH.
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Im Hintergrund des Denkmals: das Hauptgebäude der Österreichischen Nationalbank, die im Dritten Reich „Reichsbankhauptstelle Wien“ hieß. Deren Rolle und Personalgeschichte wurde in einem Geschichtsprojekt unter Oliver Rathkolb und Theodor Venus aufgearbeitet
Die Shoah-Namensmauer im Alsergrunder Ostarrichi Park nahe des Alten AKH.
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Blick ins Innere am Tag vor der Gedenknacht des 9. November
Die Shoah-Namensmauer im Alsergrunder Ostarrichi Park nahe des Alten AKH.
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Blick auf das Denkmal von außen
Die Shoah-Namensmauer im Alsergrunder Ostarrichi Park nahe des Alten AKH.
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Blick auf den Eingangsbereich von außen; im Hintergrund die Wiener Votivkirche
Die Shoah-Namensmauer im Alsergrunder Ostarrichi Park nahe des Alten AKH.
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Die Anlage des Denkmals lässt Ein- und Durchsichten zu
Die Shoah-Namensmauer im Alsergrunder Ostarrichi Park nahe des Alten AKH.
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Das Mahnmal als Ort der konkreten Benennung der Opfer
Die Shoah-Namensmauer im Alsergrunder Ostarrichi Park nahe des Alten AKH.
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Die Ostseite der Anlage

Das Verzeichnis beruht auf der Opferdatenbank des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes (DÖW), das die Namen und Geburtsdaten in jahrzehntelanger Arbeit zusammentrug. Der letzte der Steine wurde freigehalten für Namensergänzungen oder -änderungen.

Überleben bei belgischer Familie

Tutter, ein pensionierter Informatiker, hatte 20 Jahre dafür gekämpft, dass jener Wiener Jüdinnen und Juden öffentlich gedacht wird, die der NS-Herrschaft nicht entfliehen konnten. Seine einzigartige Geschichte kann man aktuell in einer Freiluftausstellung des Hauses der Geschichte Österreich auf dem Wiener Heldenplatz nachlesen: Tutters Familie war 1939 nach Belgien geflohen; drei Jahre später wurde sie dort von einer Razzia der deutschen Wehrmacht überrascht.

Kurzerhand auf dem Dachboden versteckt, überlebten der zwölfjährige Yakuv und seine kleine Schwester schließlich bei einer Familie in Belgien. Die Eltern wurden in Auschwitz ermordet. Die Idee zu einer Gedenkmauer kam Tutter, der später nach Kanada emigrierte, als er bei einem Belgien-Besuch an der Nationalen Gedenkstätte in Anderlecht auf die Namen seiner Eltern stieß.

Den Ermordeten einen Namen geben

Jenen einen Namen zu geben, die die Nationalsozialisten zur Nummer degradieren und vergessen wollten – Tutter fand diese Idee überzeugend. Dem gleichen Gedanken sind etwa auch das Vietnam Memorial in Washington – „die Namensmauer schlechthin“, wie Historikerin Heidemarie Uhl meint –, das Memorial de la Shoah in Paris und das Holocaust-Namenmonument in Amsterdam verpflichtet.

Viele Jahre sei er mit seiner Namensmauer nur auf Desinteresse gestoßen, schrieb Tutter im Juli in einer E-Mail an ORF.at: „Amtsführende Leute in Stadt und Bund hatten schöne Worte für das Projekt, wollten es aber keineswegs realisieren.“ Erst im Gedenkjahr 2018 stieß sein Vorhaben auf offene Ohren. Die Regierung übernahm fast die kompletten Kosten von rund 5,3 Millionen Euro, den Rest bezahlten Bundesländer (600.000 Euro) und Industriellenvereinigung (230.000 Euro).

Kritik an Ästhetik und fehlender Ausschreibung

Was – so viel scheint sicher – bei der Gedenkmauer jedenfalls versäumt wurde, ist, die Grundpfeiler und Spezifitäten des Projekts hinreichend zu vermitteln. Schon vor Baubeginn 2020 wurde Kritik an dem Mahnmal laut. Der Historiker und Schriftsteller Doron Rabinovici sagte gegenüber ORF.at, es sei „auffällig", dass es im Vorfeld der Errichtung der Namenstafeln der jüdischen NS-Opfer weder eine Ausschreibung noch eine gesellschaftliche Debatte gegeben habe – anders als etwa beim Mahnmal von Rachel Whiteread auf dem Wiener Judenplatz.

"Der Ort ist falsch, die Schreibweise der Opfernamen womöglich fehlerhaft, die Architektur einfallslos“, fasste die „Süddeutsche Zeitung“ am Montag weitere Punkte zusammen. Vor allem die Ästhetik gilt in Fachkreisen als überholt. Eine konkrete Verschriftlichung der Opfernamen, so heißt es, kann das Unvorstellbare und Monströse der Nazi-Gräuel nur bedingt fassen.

„Kein Spitzenreiter auf Kunst-Richter-Skala“

„Auf der Richter-Skala der Kunstwerke wird es kein Spitzenreiter werden, das ist klar“, meinte die Historikerin Uhl angesprochen auf die Gedenkästhetik einer Namensmauer. Das Denkmal sei in ihren Augen jedoch vor allem als „besonderes Projekt“ eines Mannes zu verstehen, der sich „mit unglaublicher Zielstrebigkeit, manche würden sagen: Sturheit“ für seine Realisierung eingesetzt habe, würdigte Uhl Tutters Beharrlichkeit.

Trotz altmodischer Gedenkform treffe die Namensmauer mitten ins Herz: „Wenn man sich die Bilder von Herrn Tutter vor seinem Denkmal anschaut, dann sieht man: Das ist ein symbolischer Grabstein für jene, die Angehörige verloren haben; für jene, die niemand haben, und ein Memento für alle anderen“, so Uhl anerkennend.

Auslassung anderer Opfergruppen

Auch Rabinovici und die jüdische Kunsthistorikerin Daniela Hammer-Tugendhat meinten, die Idee für das Mahnmal sei grundsätzlich gut und die Motivation Tutters sehr verständlich. Rabinovici wiederholte aber seine – bereits zuvor geäußerte – Kritik, dass das Mahnmal nicht auch die Namen der ebenfalls aus rassistischen Gründen verfolgten und ermordeten Roma und Sinti enthält.

Das Fehlen weiterer Opfergruppen, beklagte auch Hammer-Tugendhat, nicht zuletzt „jener, die immer bewusst verdrängt werden, die Linken und Linkskatholiken, die Kommunisten, die aktiv gegen den Faschismus gekämpft haben. Das waren die Ersten, die in den KZs gelandet sind.“ Angesprochen darauf hielt Verfassungsministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) gegenüber dem „Standard“ fest, dass weitere Holocaust-Gedenkstätten nicht ausgeschlossen seien. Edtstadler begleitet das Namensmauer-Projekt seit Jahren für die Bundesregierung.

Klarstellungen zu einem ORF.at-Artikel aus dem Sommer

Zu einem Artikel von ORF.at im Sommer dieses Jahres („Stein des Anstoßes“) hatte DÖW-Leiter Gerhard Baumgartner ebenso wie der Präsident und Obmann des Vereins zur Errichtung einer Namensmauer, der frühere Botschafter Walter Lichem, Stellung bezogen.

Grund für die Kritik waren die in dem Artikel erhobenen anonymen Vorwürfe gegen das Projekt. Man solle „diese großartige, für alle Österreicherinnen und Österreicher hochpertinente Initiative des 91-jährigen Holocaust-Überlebenden Kurt Yakov Tutter aus Wien unter dem Schutz der Anonymität und mit falschen Behauptungen“ nicht schlechtreden, so die Kritik Lichems in einem Schreiben an den ORF.

In anschließenden Gesprächen mit dem DÖW hielt ORF.at-Chefredakteur Gerald Heidegger fest, dass es nie darum gegangen sei, die Unternehmung von Tutter infrage zu stellen, wohl aber darum, eine kritische Auseinandersetzung mit der Errichtung des Denkmals zu ermöglichen. Dass anonyme Stimmen nicht Grundlage einer Kritik sein könnten, räumte Heidegger für künftige Auseinandersetzungen selbstkritisch ein.

Der Leiter des Instituts für Zeitgeschichte der Universität Wien, Oliver Rathkolb, erinnerte überdies in einem Schreiben gegenüber ORF.at an die breite Unterstützung seiner Kolleginnen und Kollegen für das Projekt – und verwies auch darauf, dass die Wahl des Ortes auf seine Initiative zurückgegangen sei.

„Mit emotionaler Gedenkstimmung nicht getan“

Im Vorfeld war in manchen Kreisen zudem der Vorwurf einer Instrumentalisierung durch die damalige türkis-blaue Regierung laut geworden. „Erinnerung hat immer eine geschichtspolitische Agenda“, so Uhl, „das liegt in ihrer DNA.“ "Ich empfinde den Vorwurf als billige Verachtung, die ich zurückweise“, sagte Tutter dazu im ORF.at-Interview im Sommer.

Klar ist jedenfalls, dass es „mit dem Gedenken, mit einer emotionalen Gedenkstimmung, nicht getan ist“, so Hammer-Tugendhat, die gegenüber ORF.at zu Wachsamkeit gegenüber dem grassierenden Antisemitismus und Rassismus aufrief.

Van der Bellen fehlte

Bundespräsident Alexander Van der Bellen konnte bei der Zeremonie nicht wie geplant dabei sein. Er befindet sind im Homeoffice, da eine Mitarbeiterin positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Via Twitter hob er jedoch hervor, dass mit der Namensmauer ein wichtiger Ort der Erinnerung seiner Bestimmung übergeben werde. Den Ermordeten werde ihre Identität zurückgegeben, die ihnen von den Nationalsozialisten geraubt worden sei. „Und sie erinnern uns daran, wo immer wir Antisemitismus begegnen, unsere Stimme zu erheben.“

Bei der Zeremonie – durch die Hannah Lessing, die Generalsekretärin des Nationalfonds, führte – wurden auch Gedichte, Gebete und religiöse Texte vorgetragen. Erinnert wurde auch an einzelne Opfer wie etwa den Librettisten und Schriftsteller Fritz Löhner-Beda. Zum Abschluss der feierlichen Eröffnung entzündeten Kinder Kerzen an den Mauerteilen.