Klimagipfel: Kritik an Aufmarsch der Erdöllobby

Die vielfach als PR-Veranstaltung gescholtene Klimakonferenz im schottischen Glasgow geht in die zweite, die entscheidende Woche. Nach Ansicht von Fachleuten waren die Ankündigungen bisher groß, der tatsächliche Output hingegen nicht. Ein Grund könnte darin liegen, dass die Erdöllobby am Gipfelschauplatz überproportional stark vertreten ist.

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Realitätscheck von NGOs

Am heutigen Gipfeltag will der britische Gastgeber auf die besondere Belastung von Frauen in der Klimakrise aufmerksam machen. „Es sind Frauen, Mädchen und jene, die ohnehin am meisten ausgegrenzt werden, die am stärksten vom Klimawandel betroffen sein werden“, sagte die britische Handelsministerin Anne-Marie Trevelyan. „Aber sie spielen auch eine entscheidende Rolle dabei, die Klimakrise anzugehen.“

Einen weiteren Realitätscheck für den bisherigen internationalen Klimaschutz gibt es von den Umweltschutzorganisationen Germanwatch, dem NewClimate Institute und dem Climate Action Network. In ihrem diesjährigen Klimaschutzindex vergleichen die Organisationen die Bemühungen der größten Emittenten, den Ausstoß des Treibhausgases CO2 zu drosseln.

Ringen um Abschlusserklärung

In den Hinterzimmern der Konferenz geht derweil das Ringen um eine ehrgeizige Abschlusserklärung weiter. Erste veröffentlichte Stichpunkte hatten Umweltschützer und Beobachter alarmiert. Der Entwurf – im Fachjargon der Gipfel als „Non-Paper“ bezeichnet – bleibt bei vielen Themen im Ungefähren.

Vorgaben für das Auslaufen des Verbrennungsmotors und Enddaten für den Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas gibt es keine, obwohl die britischen Gastgeber „Kohle, Autos, Geld und Bäume“ zu den zentralen Prioritäten erklärt hatten.