NEOS drängt auf Reformen auf Arbeitsmarkt

NEOS drängt angesichts der hohen Zahl an offenen Stellen auf Reformen auf dem Arbeitsmarkt. Obwohl sich die Lage in den letzten Monaten deutlich verbessert habe, litten viele Betriebe weiter unter einem Arbeitskräftemangel, sagte NEOS-Obfrau Beate Meinl-Reisinger heute bei einer Pressekonferenz.

NEOS fordert unter anderem die Senkung der Lohnnebenkosten, Nachschärfungen bei der Lehrlingsausbildung und eine Mobilisierung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt.

Während sich die Regierung durch die Pandemie „zaudere“ und mit weiteren Beschränkungen liebäugle, wachse die Unsicherheit insbesondere bei Klein- und Mittelbetrieben, stellte Meinl-Reisinger fest. Das Gerede über neue Lockdowns sei „Gift für die Stimmungslage“ bei den Unternehmen.

NEOS-Chefin rügt Regierung

Gleichzeitig habe die Regierung das Thema Arbeitskräftemangel völlig verschlafen. Für Meinl-Reisinger ist das eine Problematik, die sich aktuell durch alle Branchen und Berufsgruppen zieht. Viele Betriebe klagten darüber, nicht vom Aufschwung der letzten Monate profitiert zu haben, sagte sie.

Eine Reform des Arbeitslosengeldes, wie ÖVP-Arbeitsminister Martin Kocher es vorsieht, geht für die NEOS-Obfrau allerdings nicht weit genug. „Eine Reform des Arbeitslosengeldes kann maximal ein Teilaspekt sein.“

Zwar könne ein degressives Arbeitslosengeld mit einer stufenweisen Anpassung Anreize für Arbeitslose schaffen, sich auf Jobsuche zu begeben. Im Lichte der niedrigen Arbeitslosenzahlen müsse man aber mit einem „Mix an Maßnahmen“ arbeiten und das „Drehen an kleinen Schräubchen“, wie man es momentan beobachten könne, abstellen.