Frankreich: Geimpft-Status für Senioren nur noch mit Booster

Angesichts steigender Coronavirus-Zahlen erhöht Frankreichs Präsident Emmanuel Macron den Druck beim Impfen. Menschen über 65 Jahren gelten ab Mitte Dezember nur noch als geimpft, wenn sie eine Booster-Impfung nachweisen können, wie Macron gestern Abend in Paris ankündigte. In Frankreich war ebenso wie in anderen europäischen Ländern die Zahl der Neuinfektionen zuletzt stark gestiegen.

Von Dezember an könne sich jeder über 50 die Booster-Impfung geben lassen, sagte Macron. Außerdem sollen die Kontrollen des Gesundheitspasses in Cafes, Restaurants, kulturellen Einrichtungen und Zügen verschärft werden. Der CoV-Pass entspricht der 3-G-Regel. „Die fünfte Welle hat in Europa begonnen“, so Macron.

Pensionsreform verschoben

Macron verschiebt zudem sein umstrittenes Vorhaben einer Pensionsreform nochmals weiter in die Zukunft. Die Bedingungen für einen Start der Reform seien derzeit nicht gegeben, sagte Macron. Damit wird es vor der Präsidentschaftswahl im April kommenden Jahres nicht mehr zu einer Reform kommen. Erwartet wird, dass sich Macron dann um eine zweite Amtszeit bemühen wird.

Der Präsident versicherte zugleich, grundsätzlich an der Reform festzuhalten. Mit Blick auf das gegenwärtige Pensionsalter fügte er hinzu, in Frankreich müssten die Menschen künftig länger arbeiten. Das komplizierte Pensionssystem solle einfacher und gerechter werden. Nach wochenlangen Protesten war die Reform bereits einmal verschoben worden.