WHO-Beirat wird nach Beschwerden erweitert

Um politisches Gezerre wie bei der Erforschung des Ursprungs der Coronavirus-Pandemie künftig zu verhindern, will die Weltgesundheitsorganisation (WHO) einen Expertenrat sprechen lassen. Der Rat soll nun 28 statt ursprünglich 26 Mitglieder haben, wie die WHO gestern Abend in Genf mitteilte. Die WHO schlug zwei weitere Mitglieder vor, nachdem die ursprüngliche Liste auf Kritik gestoßen war. Zu den Experten gehört auch der deutsche Virologe Christian Drosten.

Bei den beiden zusätzlichen Mitgliedern, die noch formell ernannt werden müssen, handelt es sich um Gladys Kalema-Zikusoka, Gründerin einer Nichtregierungsorganisation in Uganda, sowie Normand Labbe, einen Biosicherheitsinspektor aus Kanada. Die WHO hofft, mit dem Beirat Pandemien in Zukunft besser bewältigen zu können. Er soll verhindern, dass die Suche nach dem Ursprung eines Ausbruchs zur politischen Schlammschlacht wird.

China, wo das Coronavirus Ende 2019 erstmals auftauchte, hielt eine Untersuchungskommission der WHO monatelang hin. Die Volksrepublik legte bis heute nicht alle Daten offen und lehnt eine weitere Untersuchung nun ab. Der Beirat soll Richtlinien für Studien über den Ursprung von Pandemien und Epidemien erarbeiten, Untersuchungen anberaumen und beaufsichtigen können.