VW will E-Auto Trinity in neuem Werk bei Wolfsburg bauen

Für sein grundlegend neues Elektromodell Trinity will der deutsche Konzern Volkswagen in der Nähe des Stammsitzes in Wolfsburg ein separates Werk errichten. Das Auto soll 2026 auf den Markt kommen. Das gestern Abend angekündigte Vorhaben gilt als einer der entscheidenden Punkte in der Investitionsstrategie für die kommenden fünf Jahre.

Der Aufsichtsrat muss der neuen Produktionsstätte noch zustimmen. Die endgültige Entscheidung fällt möglicherweise bis zum 9. Dezember – an diesem Tag soll die mittelfristige VW-Investitionsplanung abgeschlossen werden.

„Neues Umfeld wirtschaftlichste Lösung“

Kernmarkenchef Ralf Brandstätter sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND), auf dem Wolfsburger Werksgelände gebe es keine großen ungenutzten Flächen. Trinity werde ein Auto neuen Typs mit wenigen Varianten und einer schlanken Produktion.

„Die nötigen Umbaumaßnahmen könnten wir in der vorhandenen Struktur bei laufendem Betrieb nur mit kostenintensiven Maßnahmen realisieren. Deshalb halten wir eine neue Fabrik im Umland für die beste, weil wirtschaftlichste Lösung“, sagte der VW-Manager.

Im Stammwerk in Wolfsburg würden weiter Autos hergestellt. „In den nächsten Jahren werden das vor allem Golf und Tiguan sein“, sagte Brandstätter. Auf zwei Linien würden weiterhin Verbrenner gefertigt. Auf den frei gewordenen Flächen wolle man eine weitere Trinity-Variante produzieren.

Heftige Kritik an VW-Management

Der Betriebsrat hatte zuletzt kritisiert, dass Konzernchef Herbert Diess keine hinreichende Strategie für eine stärkere Auslastung Wolfsburgs habe – zumal in der anhaltenden Chiplieferkrise, die Zehntausende Menschen teils über Monate in Kurzarbeit hält.

Zudem forderte die Belegschaftsvertretung mindestens ein weiteres E-Modell für die Zentrale ab etwa 2024. Diese Frage sei noch nicht entschieden, sagte Brandstätter dem RND. „Darüber reden wir gerade, aber klar ist: Es muss wirtschaftlich Sinn ergeben.“