Iran meldet Freigabe von festgesetztem vietnamesischem Öltanker

Der Iran hat einen vor Kurzem festgesetzten vietnamesischen Öltanker wieder freigegeben. Das Schiff „MV Sothys“ durfte auf Gerichtsanordnung auslaufen, „nachdem in Bandar Abbas das Öl, das der Islamischen Republik Iran gehört, entladen wurde“, hieß es auf der offiziellen Website der Iranischen Revolutionsgarden, Sepah News, heute. Der unter vietnamesischer Flagge fahrende Öltanker war Ende Oktober im Golf von Oman festgesetzt worden.

Die Revolutionsgarden hatten erklärt, sie hätten einen Versuch der US-Marine vereitelt, den Tanker mit iranischem Öl an Bord zu stoppen. Das US-Verteidigungsministerium wies diese Darstellung zurück. Der Iran habe den Tanker beschlagnahmt, während die US-Marine den Vorfall lediglich beobachtet habe, ohne einzugreifen, hieß es.

„Große Lüge“

Der Chef der Marine der Revolutionsgarden, Konteradmiral Aliresa Tangsiri, bezeichnete die Version der US-Regierung heute als „große Lüge“. Die vietnamesischen Behörden erklärten, sie arbeiteten „eng“ mit dem Iran zusammen, um die Hintergründe der Beschlagnahme aufzuklären. Die 26 Besatzungsmitglieder seien gut behandelt worden und wohlauf.

Die Website Tanker Trackers meldete das Auslaufen des Schiffes ebenfalls. Nach Angaben der Website hatte sich Öl im Wert von 50 Millionen Dollar an Bord befunden.

In der für den Transport von Öllieferungen wichtigen Golfregion hatte es zuletzt immer wieder Angriffe auf Handelsschiffe gegeben. Im Juli war der von einem israelischen Unternehmen betriebene Öltanker „MT Mercer Street“ vor der Küste Omans angegriffen worden.

Zwei Besatzungsmitglieder wurden dabei getötet. Nach Angaben der US-Armee wurde der Angriff mit iranischen Drohnen ausgeführt. Teheran wies die Vorwürfe zurück.