Lebenslang für Mord an Holocaust-Überlebender in Paris

Gut drei Jahre nach dem Mord an einer Holocaust-Überlebenden hat ein Pariser Gericht den Hauptangeklagten Yacine M. zu lebenslanger Haft verurteilt. Gegen den Mitangeklagten Alex C. verhängte das Gericht eine 15-jährige Freiheitsstrafe. Die Pariser Richter bekräftigten gestern in beiden Fällen den antisemitischen Charakter der Tat. Das Verbrechen sei Teil eines „antisemitischen Gesamtkontexts“ gewesen, sagte der vorsitzende Richter Frank Zientara.

Im März 2018 hatten Feuerwehrleute die Leiche der 85-Jährigen entdeckt, als sie zum Löschen eines Brandes in ihre Wohnung kamen. Die alte Dame, die an Parkinson litt und sich nicht selbst fortbewegen konnte, war mit elf Messerstichen getötet worden. Die Ermittler fanden bald heraus, dass M. und C. zum Tatzeitpunkt in ihrer Wohnung gewesen waren.

Beide Angeklagte waren bereits mehrfach vorbestraft wegen Diebstahls und Gewalttaten. Während der Ermittlungen und des Prozesses machten sie widersprüchliche Angaben und beschuldigten sich gegenseitig der Tat. Den Vorwurf des Antisemitismus wiesen beide zurück.

Der Mord hatte große Empörung in Frankreich ausgelöst. Die Frage des antisemitischen Charakters der Straftat stand dann Mittelpunkt der Gerichtsverhandlung.