Reisewarnung für Äthiopien

Aufgrund der sich weiter zuspitzenden Sicherheitslage in Äthiopien hat Österreich eine Reisewarnung für das ganze Land ausgesprochen. Demnach wurde die bisher bestehende partielle Reisewarnung für die nördlichen Teile des Landes auf das gesamte Staatsgebiet ausgeweitet, hieß es gestern aus dem Außenministerium in Wien. Das Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten empfiehlt den in Äthiopien lebenden Österreichern dringend, das Land zu verlassen.

Zudem wurde mitgeteilt, dass die österreichische Botschaft in Addis Abeba mit allen registrierten österreichischen Staatsbürgerinnen und Staatsbürgern im Land in Kontakt sei. Auch Deutschland rief inzwischen seine Staatsbürger dazu auf, das ostafrikanische Land zu verlassen.

UNO-Beschäftigte festgenommen

Zuvor waren in dem Bürgerkriegsland mehrere Dutzend einheimische Mitarbeiter der Vereinten Nationen von den Behörden festgenommen worden. Eine UNO-Sprecherin sagte, dass in Semera, der Hauptstadt der im Nordosten des Landes gelegenen Region Afar, 72 Fahrer des Welternährungsprogramms (WFP) festgenommen worden seien. Schon am Dienstag waren fast zwei Dutzend äthiopische Mitarbeiter verschiedener UNO-Agenturen in der Hauptstadt Addis Abeba festgesetzt worden.

Im Konflikt zwischen der äthiopischen Zentralregierung und Rebellen aus dem Norden des Landes steigen seit Monaten auch die Spannungen zwischen den Vereinten Nationen und der Führung von Friedensnobelpreisträger Abiy Ahmed.