Juwelen der Zarenfamilie für 765.000 Euro versteigert

Eine mit Diamanten besetzte Brosche und ein Paar Ohrringe, die der russischen Zarenfamilie gehörten, sind in Genf für 806.500 Schweizer Franken (rund 765.000 Euro) versteigert worden.

Wie das Auktionshaus Sotheby’s mitteilte, wurde der Schätzpreis von 280.000 bis 480.000 Franken bei der Versteigerung gestern Abend damit weit übertroffen.

Die Tante des letzten Zaren Nikolaus II., Großherzogin Maria Pawlowna, hatte den Schmuck während der Revolution 1917 aus dem Land schmuggeln lassen, bevor sie selbst 1919 flüchtete.

In Zeitungspapier aus Palast geschmuggelt

Pawlowna übergab ihre Juwelen dem britischen Diplomaten Albert Henry Stopford, der sie als Arbeiter verkleidet im Wladimir-Palast in St. Petersburg abholte und in alten Zeitungen verpackte. Im September 1917 reiste der adelige Antiquitätenhändler nach London ab – mit 244 Schmuckstücken Pawlownas im Gepäck, darunter die Brosche und die passenden Ohrringe mit von Diamanten umgebenen Saphiren, die nun versteigert wurden, und die berühmte Wladimir-Tiara, die heute der britischen Königin Elizabeth II. gehört.

„Nach einer unglaublichen Reise durch alle Länder Skandinaviens kam er mit dem Schiff in London an, wo er die Juwelen in einem Banksafe deponierte“, sagte Olivier Wagner von Sotheby’s vor der Auktion.

Nach Pawlownas Tod 1920 in Frankreich wurden die Brosche und die Ohrringe an ihre Tochter, Prinzessin Elena von Griechenland und Dänemark, und danach in der Familie weitergegeben, bis sie 2009 zum ersten Mal von Sotheby’s in Genf versteigert wurden. Damals wurden sie von einer europäischen Adelsfamilie gekauft.