Südkorea schafft nächtliches Gaming-Verbot für Minderjährige ab

Minderjährige Gamerinnen und Gamer in Südkorea haben Grund zur Freude: Das umstrittene nächtliche Spielverbot für Jugendliche fällt mit 1. Jänner wieder weg. Wie der südkoreanische öffentlich-rechtliche Sender KBS heute berichtete, billigte das Parlament am Vortag eine entsprechende Änderung des Jugendschutzgesetzes.

Vor zehn Jahren eingeführt

Die „Shutdown-Regel“ war vor zehn Jahren eingeführt worden. Sie sollte Spielsucht bei Kindern verhindern. Die Aufhebung des Verbots war bereits seit Längerem geplant. Zuletzt wurden laut KBS angesichts der zunehmenden Beliebtheit mobiler Spiele und der wachsenden Zahl von Medien, auf die die Jugendlichen auch in der Nacht zugreifen können, immer stärker Zweifel an der Wirksamkeit der Regelung laut.

Auch argumentierten Kritiker der Regelung, die Gaming-Kultur werde dadurch „dämonisiert“, ohne dass die Spielsucht grundlegend bekämpft werde. Jugendliche unter 16 Jahren waren von dem Verbot betroffen. Zwischen Mitternacht und 6.00 Uhr durften sie keine Onlinespiele am Computer spielen.

Weiterhin elterliche Kontrolle

Trotz der Abschaffung des Verbots sollen die Spielgewohnheiten der Jugendlichen weiter kontrolliert werden. Durch ein System zur „Auswahlerlaubnis“ (choice permit) können Eltern und Kinder selbst festlegen, wie lang gespielt werden darf. Die Erlaubnis soll von der Stiftung für Spielkultur, die dem Kulturministerium angeschlossen ist, erteilt werden.