Lufthansa hat Staatshilfe früher als geplant zurückgezahlt

Die AUA-Mutter Lufthansa hat wie angekündigt die in der Coronavirus-Krise benötigte Finanzhilfe des deutschen Staates komplett getilgt. Die ausstehende Summe von einer Milliarde Euro aus einer Stillen Einlage sei an den Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) des deutschen Bundes zurückgezahlt worden, teilte die Lufthansa heute mit. Die noch nicht gezogenen Mittel wurden zugleich gekündigt.

Damit seien alle staatlichen Kredite und Stillen Einlagen über insgesamt 3,5 Mrd. Euro früher als erwartet zurückgezahlt worden. Von der Rettungsaktion, mit der die Airline wegen des fast völligen Geschäftseinbruchs in der Pandemie gestützt werden musste, verbleibt damit nur noch das Aktienpaket des Staates.

Die Beteiligung von noch 14,09 Prozent werde wie vertraglich vorgesehen spätestens bis Oktober 2023 verkauft, erklärte die deutsche Regierung.

Steigende Nachfrage und Kündigungen

Die rasche Rückzahlung der im Mai 2020 vereinbarten Finanzhilfe sei durch die wieder steigende Nachfrage nach Flügen, die Verkleinerung des Unternehmens und die damit verbundene Rückkehr des Vertrauens der Kapitalmärkte in die Lufthansa möglich gewesen. So hätten rund 100.000 Arbeitsplätze gesichert werden können, vor der Krise beschäftigte der Luftfahrtkonzern knapp 140.000 Menschen.

Deutschland, die Schweiz, Österreich und Belgien sprangen der AUA-Mutter Lufthansa in der schwersten Branchenkrise der Geschichte mit einem Finanzrahmen von neun Milliarden Euro bei. Die drei Nachbarstaaten stützten mit 2,2 Mrd. Euro Kredit die heimischen Lufthansa-Töchter Swiss, AUS und Brussels Airlines. Nur ein Teil der Mittel wurde gebraucht.

Bei der Schweiz, Österreich und Belgien sind die jeweiligen Airlines insgesamt noch mit 1,2 Milliarden Euro verschuldet, wie ein Lufthansa-Sprecher erklärte.