Belarus-Krise: Russland bestreitet Beteiligung

Der russische Präsident Wladimir Putin hat eine Beteiligung Moskaus am Flüchtlingskonflikt an der belarussisch-polnischen Grenze bestritten. „Ich möchte, dass es alle wissen. Wir haben nichts damit zu tun“, sagte Putin in einem heute vom staatlichen Rundfunksender Westi ausgestrahlten Interview.

Polen und weitere westliche Länder hatten Moskau zuvor beschuldigt, Minsk dabei unterstützt zu haben, Geflüchtete an die EU-Außengrenze zu schleusen. Tausende Menschen vor allem aus dem Nahen Osten sitzen dort derzeit bei Temperaturen um den Gefrierpunkt fest. Zehn Menschen kamen laut einem Bericht der polnischen Zeitung „Gazeta Wyborcza“ in den vergangenen Monaten im Grenzgebiet bereits ums Leben.

Die polnische Polizei meldete nun einen weiteren Todesfall. „Die Leiche eines jungen Mannes syrischer Nationalität wurde gestern in einem Wald bei Wolka Terechowska entdeckt“, erklärte die Behörde. Die Todesursache habe nicht festgestellt werden können.

Der autoritäre belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko ordnete inzwischen humanitäre Hilfe vor allem für die Kinder im Grenzgebiet an. Es sollten etwa Essenszelte aufgestellt werden, meldete die belarussische staatliche Nachrichtenagentur Belta. Lukaschenko steht allerdings in der Kritik, die Menschen überhaupt erst in diese miserable Lage gebracht zu haben.