Mann wird in einer Teststraße getestet
AP/Ronald Zak
Vor Krisentreffen

Neuer Höchststand bei CoV-Zahlen

Im Kampf gegen die CoV-Pandemie wollen Bund und Länder bei einem am Sonntagvormittag angesetzten Krisentreffen die weitere Vorgangsweise fixieren. Angesichts eines am Samstag bekanntgegebenen neuen Höchstwerts bei den innerhalb von 24 Stunden registrierten Neuinfektionen erscheinen neue Verschärfungen – Stichwort Lockdown für Ungeimpfte – bereits im Vorfeld als ausgemachte Sache. Deutlich gestiegen ist zuletzt auch die Impfbereitschaft.

Gesundheits- und Innenministerium meldeten schon am Vormittag mehr als 13.000 – exakt 13.152 – Neuinfektionen. Das liegt weit über dem Schnitt der vergangenen Tage mit 10.395 Fälle. Auch die am Nachmittag von der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) gemeldete Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in den abgelaufenen sieben Tagen je 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner (7-Tage-Inzidenz) ist erneut deutlich angestiegen und liegt nun bei 815 (Stand: Samstag, 14.00 Uhr).

Wie aus den Ministeriumszahlen weiter hervorgeht, laborieren in Österreich 105.580 Menschen an einer CoV-Infektion. Das sind wieder um 6.863 mehr als am Freitag. Die größte Zunahme bei den Neuinfektionen innerhalb eines Tages gab es erneut in Oberösterreich mit 3.239 Fällen. In Niederösterreich gab es 2.075 Fälle, in Salzburg 1.723, in der Steiermark 1.659, in Wien 1.370, in Tirol 1.281, in Kärnten 946, in Vorarlberg 586 und im Burgenland 273.

Salzburg: 7-Tage-Inzidenz nun bei 1.345,4

Sieht man sich die Neuansteckungen innerhalb einer Woche pro 100.000 Einwohner an, so ist das Bundesland mit der höchsten 7-Tage-Inzidenz mittlerweile Salzburg mit 1.345,4. Danach folgt Oberösterreich mit einer 7-Tage-Inzidenz von 1.263,8, Niederösterreich mit 815,8 und Kärnten mit 916,0. Danach kommen Tirol (787,1), Vorarlberg (759,4), das Burgenland (663,2) und die Steiermark (607,7). In Wien, wo neben Oberösterreich und Salzburg erst am Freitag strengere Maßnahmen beschlossen wurden, lag die Inzidenz bei 460,9.

88.712 Impfungen am Freitag

Beim bisherigen Nachzügler Oberösterreich ist auch die Zahl der neuen Impfungen besonders hoch. Insgesamt haben sich am Freitag in ganz Österreich 88.712 Menschen impfen lassen – so viele wie an keinem Freitag seit Anfang Juli. Wie schon in den letzten Tagen holten sich die meisten eine Auffrischungsimpfung (52.315), aber auch die Zahl der Erstimpfungen war mit 23.473 so hoch wie seit Juli nicht mehr. Damit sind im November schon mehr „Erststiche“ durchgeführt worden als im gesamten Oktober.

Am meisten erstmalig Geimpfte dazugekommen sind neuerlich in Oberösterreich (5.573), vor der Steiermark (4.719), Wien (3.862) und Niederösterreich (3.085). In Tirol ließen sich am Freitag 2.413 Menschen erstmals impfen, in Kärnten 1.529, in Salzburg 1.151, im Burgenland 314 und in Vorarlberg 276.

Aktuell sind in ganz Österreich 5,8 Millionen Menschen vollständig geimpft (65,1 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner), verfügen also über ein gültiges Impfzertifikat. Schlusslicht ist mit 60,4 Prozent Durchimpfung weiter klar Oberösterreich hinter Salzburg (61,5) und Kärnten (61,8). Spitzenreiter ist das Burgenland mit fast 72 Prozent vor Niederösterreich (67,8), der Steiermark (65,4), Wien (64,4), Tirol (63,9) und Vorarlberg (62,8).

Rekordwert bei dritter Dosis

Erfreut über die Impfzahlen vom Freitag zeigte sich Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) in einer Aussendung. Er sieht dadurch den Weg der Bundesregierung bestätigt. „Ich freue mich sehr, dass die Impfstraßen in den vergangenen Tagen wieder gut besucht waren. Das zeigt, dass die Corona-Maßnahmen nachhaltig Wirkung zeigen.“

Besonders positiv stimmten ihn dabei die 23.473 Erstimpflinge: „Seit der Ankündigung von 3-G am Arbeitsplatz und auch durch die Einführung von 2-G in vielen Bereichen hat sich die Zahl vervierfacht. Jeder bislang Unentschlossene, der sich jetzt für eine Impfung entscheidet, ist für uns alle ein Gewinn.“ Den Ministeriumsangaben zufolge holten sich am Freitag zudem 52.315 Menschen eine dritte Impfdosis. Somit habe Österreich auch bei „den aktuell so wichtigen Auffrischungsimpfungen“ einen neuen Rekord verzeichnet.

Der Aussendung des Ministeriums zufolge haben aktuell 65,14 Prozent der Gesamtbevölkerung sowie 73,64 Prozent der impfbaren Bevölkerung einen Impfschutz und damit ein gültiges Impfzertifikat. „Um möglichst sicher durch diese vierte Welle zu kommen“, gelte es Mückstein zufolge nun, „dafür zu sorgen, dass die Durchimpfungsrate weiter steigt“.