Argentinien wählt neues Parlament

In Argentinien wird heute ein neues Parlament gewählt. Inmitten einer schweren Wirtschaftskrise droht der linken Regierung von Präsident Alberto Fernandez eine Niederlage. Nach allen Umfragen wird sein Bündnis Frente de Todos („Front aller“) deutlich schlechter abschneiden als die konservative Bewegung Juntos por el Cambio („Gemeinsam für den Wandel“). Mit ersten Prognosen und ersten Ergebnissen wird in der Nacht auf morgen (MEZ) gerechnet.

Das 45-Millionen-Einwohner-Land in Südamerika steckt in einer schweren Wirtschafts- und Finanzkrise: Die Inflationsrate liegt bei rund 50 Prozent, die Landeswährung Peso gibt gegenüber dem Dollar immer stärker nach.

Unklare Machtverteilung in Regierung

Inzwischen leben 42 Prozent der Bevölkerung unter der Armutsgrenze. Probleme bei der Beschaffung von CoV-Impfstoff und private Feiern im Präsidentenpalast während der Quarantäne brachten der Regierung zusätzliche Kritik.

Nach einer Schlappe bei den Vorwahlen im September brach zudem der Konflikt zwischen den Anhängern und Anhängerinnen von Staatschef Fernandez und den Gefolgsleuten von Vizepräsidentin Cristina Kirchner offen aus. Auf Druck der ehemaligen Staatschefin baute Fernandez sein Kabinett um. Wer innerhalb der Regierung tatsächlich das Sagen hat, wird sich vor allem in Verhandlungen mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) über ein neues Abkommen zeigen.