Kuba entzieht Efe-Journalisten Akkreditierung

Kurz vor neuen Protesten der Opposition auf Kuba hat die sozialistische Regierung allen Journalisten der spanischen Nachrichtenagentur Efe die Akkreditierung entzogen. Es sei das erste Mal, dass die Arbeit einer ganzen Nachrichtenagentur auf der Karibik-Insel blockiert werde, schrieb der Efe-Bürochef in Havanna, Atahualpa Amerise, heute auf Twitter. Für diesen Montag plant die Opposition neue Proteste, obwohl die Regierung solche Kundgebungen verboten hat.

Nach Amerises Angaben wurden die fünf Efe-Journalisten vom Leiter des Internationalen Pressezentrums vorgeladen. Dann wurde ihnen die Erlaubnis entzogen, auf Kuba als Journalisten zu arbeiten, wie die spanische Nachrichtenagentur Europa Press meldete. Offen sei, ob es sich um ein vorübergehendes oder dauerhaftes Verbot handle. Zwei bekamen ihre Akkreditierungen nach Verhandlungen wieder, wie Amerise am Sonntag auf Twitter schrieb.

Efe hatte vor einigen Tagen ein Interview mit einem Anführer des für illegal erklärten Oppositionsmarschs veröffentlicht, dem Dramatiker Yunior Garcia Aguilera. Kubanische Sicherheitskräfte umstellten heute das Haus Garcias, wie der Theaterautor in sozialen Netzwerken mitteilte – kurz bevor er alleine mit weißer Rose in Havanna demonstrieren wollte.