Armenien und Aserbaidschan: Neue Provokation vorgeworfen

Ein Jahr nach dem Krieg um Bergkarabach im Südkaukasus werfen einander Armenien und Aserbaidschan neue Provokationen im Grenzgebiet vor. Aserbaidschanische Soldaten hätten vier armenische Armeepositionen im Osten des Landes umstellt, teilte Armeniens Sicherheitsrat heute in der Hauptstadt Eriwan mit.

Nach Verhandlungen hätten sich die Streitkräfte zurückgezogen. Das Außenministerium Aserbaidschans bestritt einen Grenzübertritt. Das Verteidigungsministerium in der Hauptstadt Baku wiederum warf Armenien einen Beschuss von Stellungen in der Region Wardenis vor.

Es veröffentlichte dazu Fotos, die angeblich von Gewehrkugeln getroffene Fahrzeuge zeigten. Die Angaben beider Seiten ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Es gab keine Berichte über Verletzte.

Der Krieg um die seit Langem umkämpfte Region Bergkarabach dauerte vom 27. September bis zum 9. November vergangenen Jahres. Aserbaidschan holte dabei weite Teile des Anfang der 1990er Jahre verlorenen Gebietes zurück. Mehr als 6.500 Menschen starben. Russland hat für mindestens fünf Jahre fast 2.000 Soldaten zur Überwachung des Waffenstillstandsabkommens entsandt.