Beamte: Bisher nichts Konkretes in zweiter Gehaltsrunde

Die zweite Runde der Beamtengehaltsverhandlungen hat gestern noch nichts Konkretes gebracht. Weder gab es eine in Zahlen gegossene Forderung der Gewerkschaft noch ein solches Angebot der Regierung. Vereinbart habe man aber, dass zumindest die bereits zu Beginn außer Streit gestellte Inflation von 2,1 Prozent auch abgegolten werden soll.

Das teilten die Vorsitzenden der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (GÖD), Norbert Schnedl, und der für die Gemeindebediensteten zuständige younion-Vorsitzende Christian Meidlinger der APA mit.

Auf Grundlage der bei der Gesprächsrunde anwesenden Wirtschaftsforscher habe man auch ein Wirtschaftswachstum von 4,4 Prozent als Basis für die Verhandlungen festgelegt. Darüber hinaus habe die Regierung auch zugesagt, dass die durch die Pandemie bedingten Besonderheiten berücksichtigt werden sollen, sagten die Gewerkschafter.

Forderung nach Wertschätzung auch „im Geldbörserl“

Der für die Beamten zuständige Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) und Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) hätten große Wertschätzung für die Leistungen aller öffentlich Bediensteten zum Ausdruck gebracht. Darüber habe man sich zwar gefreut, aber das müsse sich auch „in einer guten Gehaltserhöhung“ ausdrücken, so Schnedl.

Auf die 2,1 Prozent Inflation „muss deutlich was draufgelegt werden“. Meidlinger ergänzte: „Die Wertschätzung muss sich auch im Geldbörserl widerspiegeln in Form eines deutlichen Lohnzuwachses.“ Beide Gewerkschafter betonte, dass die Kollegen in allen Bereichen in sehr schwierigen Zeiten hervorragende Leistungen erbracht hätten.

Im Gegensatz zu ersten Runde, als nur die beiden Gewerkschaftschefs mit Kogler am Tisch saßen, fand das Gespräch nun „in voller Besetzung“ statt. Einen Termin für die dritte Runde gibt es vorerst noch nicht, sie soll aber in Kürze stattfinden.

Blümel will „budgetschonenden Abschluss“

Für den Vizekanzler geht es bei den Gehaltsverhandlungen um eine „faire Gesamtlösung“ für alle Beschäftigten. Der Finanzminister sicherte zu, dass der Gehaltsabschluss auch eine „Anerkennung für diese außergewöhnliche und fordernde Zeit“ sein werde.

„Klar ist aber auch: Die Gehaltsverhandlungen im öffentlichen Dienst sind sicher nicht eins zu eins mit jenen der Privatwirtschaft zu vergleichen. Vor diesen Hintergründen gehe ich von einem etwas höheren, aber maßvollen und vor allem budgetschonenden Abschluss aus“, sagte Blümel.