Die US-Philosophin Donna Haraway steht laut einem Ranking des Magazins „Monopol“ an der Spitze der Liste mit den 100 wichtigsten Persönlichkeiten der Kunstwelt.
„Zahlreiche Künstlerinnen und Künstler beschäftigen sich mit einer Neubewertung der Natur als Partner des Menschen und mit den Rechten verschiedener Spezies und zielen unter dem Stichwort des Posthumanen auf eine Überwindung der zerstörerischen Ausbeutung der Natur“, heißt es in der heute veröffentlichten Bewertung.
Haraway sei „die meistzitierte Vordenkerin dieser Bewegung“. Die 77-Jährige beschreibe ein ideales Zusammenleben als gemeinsames Wirken von menschlichen und nicht menschlichen Akteuren und Akteurinnen und streite für hierarchiefreie Refugien der Koexistenz. In ihren Schriften gehe es um nichts weniger als das Überleben auf der Erde, schreibt das Magazin.
Hito Steyerl auf Platz zwei
Erste Künstlerin auf der Liste ist auf Platz zwei erneut die in Berlin lebende Medienkünstlerin und Hochschulprofessorin Hito Steyerl. Die 55-Jährige wird von „Monopol“ wegen ihrer scharfen Kritik an Kunstspekulation und dem Hype der Kryptokunst gewürdigt.
Zudem erinnert das Magazin daran, dass Steyerl das ihr in diesem Jahr zuerkannte deutsche Bundesverdienstkreuz ablehnte, „weil die Politik während der Pandemie Bildung und Kultur im Stich gelassen habe“.
Unter den Top Ten zudem: die Direktorin des Frankfurter Museums für Moderne Kunst, Susanne Pfeffer, das 2022 für die Documenta in Kassel verantwortliche indonesische Kollektiv Ruangrupa und das Wissenschaftsteam Benedicte Savoy und Felwine Sarr („Restitution wird diesmal wohl nicht so schnell von der Tagesordnung verschwinden“). Die komplette Liste der 100 wichtigsten Persönlichkeiten der Kunstwelt erscheint in der Dezember-Ausgabe des Magazins.