Armenien – Aserbaidschan: Wieder schwere Gefechte

Im Grenzgebiet zwischen Armenien und Aserbaidschan ist es offenbar zu schweren Gefechten zwischen Truppen der verfeindeten Nachbarstaaten gekommen.

Das armenische Verteidigungsministerium teilte mit, es seien sieben Soldaten und fünf Wehrdienstleistende von Aserbaidschan gefangen genommen worden. Mindestens vier Armenier seien zudem verwundet worden. Wenig später teilte Armenien mit, dass 15 Soldaten getötet wurden.

Die aserbaidschanische Armee sprach von zwei Verletzten in den eigenen Reihen. Sie wies ihrerseits der armenischen Seite die Schuld an den neuen Gefechten zu. Armenische Soldaten hätten aserbaidschanische Stellungen in den Provinzen Kalbadschar und Lachin angegriffen, erklärte das Verteidigungsministerium in Baku. Beide Provinzen hatte Armenien nach den schweren sechswöchigen Kämpfen im vergangenen Jahr um die Kaukasus-Region Bergkarabach an Aserbaidschan abtreten müssen.

Baku spricht von Provokation

Bei dem armenischen Angriff habe es sich um eine „großangelegte Provokation“ gehandelt, erklärte das Verteidigungsministerium in Baku. Zwei aserbaidschanische Soldaten seien verletzt worden. Der „Vormarsch des Feindes“ sei jedoch gestoppt, die armenischen Einheiten umzingelt und armenische Militärs festgenommen worden, teilte das aserbaidschanische Ministerium mit.

Die Regierung in Eriwan rief Moskau zu militärischem Beistand auf. Russland solle dabei helfen, „die territoriale Integrität Armeniens zu schützen“, sagte der Sekretär des Nationalen Sicherheitsrats, Armen Grigorjan. Russland gilt als militärische Schutzmacht Armeniens, unterhält aber auch gute Beziehungen zu Aserbaidschan. EU-Ratspräsident Michel telefonierte mit den Konfliktparteien und forderte eine „vollständige Feuerpause“.