Die britische Queen Elisabeth
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Sorge um Gesundheit

Queen sagt weitere Termine ab

Die britische Queen Elizabeth II. hat kurzfristig ihre Teilnahme an wichtigen Terminen diese Woche abgesagt. Grund dafür sei ein verstauchter Rücken, wie der Palast mitteilte. Es wäre der erste öffentliche Auftritt der 95 Jahre alten Monarchin nach einem Spitalsaufenthalt im Oktober gewesen. Die Absage dürfte die Spekulation über die Gesundheit der Königin nun wieder befeuern.

Am Mittwoch ließ sich die Queen bei einem wichtigen kirchlichen Termin von Prinz Edward vertreten. Der jüngste Queen-Sohn (57) sprach am Dienstag in London zu der Generalsynode der Church of England. Seine Mutter sende eine „aufrichtige und tiefe Entschuldigung“, dass sie nicht da sein könne, sagte der Graf von Wessex, wie Edward mit offiziellem Titel heißt.

Eigentlich hatte die 95 Jahre alte Monarchin als Kirchenoberhaupt selbst zu den Bischöfen und Kirchenobersten sprechen wollen – ihr Auftritt war aber ebenso wie der bei der Gedenkveranstaltung für die Gefallenen am Remembrance Sunday kurzfristig abgesagt worden.

Absage auch am Remembrance Day

Der in Großbritannien als Remembrance Day bekannte Gedenktag liegt der 95-jährigen Queen sehr am Herzen. In den vergangenen Jahren hatte sie die Veranstaltung im Zentrum Londons von einem Balkon aus verfolgt. Nur wenige Tage zuvor hatte der Buckingham-Palast versichert, die Königin werde das Geschehen wie in den Vorjahren wieder vom Balkon des Außenministeriums aus verfolgen.

Im Rahmen der Zeremonie legte dann ihr Sohn Prinz Charles im Namen seiner Mutter einen Kranz am Cenotaph, einem Kriegsdenkmal, nieder, wie er es bereits seit 2017 tut. Damals hatte Elizabeth II. begonnen, einige ihrer Aufgaben an andere Mitglieder der königlichen Familie zu übertragen. Prinz Charles, der an diesem Sonntag seinen 73. Geburtstag feierte, wurde von seinem ältesten Sohn, Prinz William, begleitet. Andere Mitglieder der Königsfamilie waren ebenfalls anwesend.

Prinz Charles vertritt Queen bei Gedenkfeier in London
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Prinzessin Anne, Prinz Charles und Prinz William nahmen an der Zeremonie zum Remembrance Day teil – Queen Elizabeth sagte kurzfristig ab

„Es ist sehr traurig für die Königin, denn es ist das einzige Ereignis im Jahr, an dem sie wirklich gerne teilnimmt“, erklärte die Monarchie-Expertin Penny Junor. „Die Öffentlichkeit wird sehr traurig und besorgt sein, wenn sie von einem weiteren Rückschlag erfährt, aber es ist klar, dass sie Ratschläge annehmen und gesund werden muss.“

2021 keine Auftritte mehr geplant

Viele Briten machen sich Sorgen um den Gesundheitszustand der Monarchin, die zuletzt mehrere offizielle Termine aus Gesundheitsgründen absagen musste, nachdem sie im Oktober eine Nacht im Krankenhaus verbracht hatte. Auch an der Weltklimakonferenz COP26 im schottischen Glasgow nahm die Monarchin nicht teil.

Für den Rest des Jahres sind nach aktuellem Stand keine öffentlichen Auftritte der Monarchin mehr geplant. Die Königin will aber weiterhin virtuelle Audienzen abhalten. November und Dezember sind üblicherweise ohnehin ruhigere Monate im royalen Kalender.

Bei letzten Terminen mit Stock

Zum bisher vorletzten Mal im Krankenhaus war die Queen im Jahr 2013 wegen eines Magen-Darm-Virus. Als sie vor wenigen Wochen bei einem größeren öffentlichen Auftritt einen Stock benutzte, versicherte der Buckingham-Palast umgehend, dass das mit keinerlei gesundheitlichen Problemen zusammenhänge.

Die britische Queen Elisabeth
Reuters/Alastair Grant
Erst mit über 90 Jahren gab Elizabeth nach und nach ihre offiziellen Pflichten ab

Laut der Boulevardzeitung „The Sun“ hat die Queen aber aufgehört, mit ihren geliebten Corgis, einer besonderen Hunderasse, spazieren zu gehen. Als Prinz Charles am Donnerstag bei einem Besuch in Brixton, einem Stadtteil im Süden Londons, von einem Bürger nach dem Gesundheitszustand seiner Mutter gefragt wurde, antwortete er: „Es geht ihr gut.“

Großbritanniens dienstälteste Monarchin ist eigentlich für ihre robuste Gesundheit bekannt. Selbst nach dem Tod ihres Ehemanns, Prinz Philip, der im April im Alter von 99 Jahren gestorben war, war sie nicht kürzergetreten. Prinz Charles und seine Frau Camilla übernahmen zuletzt jedoch immer mehr offizielle Pflichten.