KV-Abschluss: 4,5 Prozent mehr für Kleintransportgewerbe

Die Wirtschaftskammer und die Gewerkschaft vida haben einen Kollektivvertrag für die Beschäftigten im Kleintransportgewerbe abgeschlossen.

Löhne und Zuschläge werden per 1. Jänner 2022 um 4,5 Prozent erhöht. Die Sozialpartner haben sich auf einen dreijährigen KV-Abschluss geeinigt, mit den KV-Erhöhungen für 2023 (3,5 Prozent) und 2024 (2,5 Prozent) beträgt die Gehaltssteigerung laut vida in Summe voraussichtlich 10,5 Prozent.

„Mit diesem Abschluss wird das gewerkschaftliche Etappenziel von 1.700 Euro Bruttomindestlohn in der Branche mit 1.1.2024 erreicht“, so Karl Delfs, Bundessekretär des Fachbereichs Straße in der Gewerkschaft vida.

Eine Indexierungsklausel mit einer maximalen Schwankung bei der Inflation von plus/minus 0,5 Prozent wurde im Ergebnis eingebaut: Steigt oder sinkt die Inflation darüber hinaus, müsse nachverhandelt werden.

Normalarbeitszeit kann ausgeweitet werden

Von Arbeitgeberseite wird auf die Arbeitszeitflexibilisierung verwiesen: Nun könne die tägliche Normalarbeitszeit auf bis zu zehn Stunden ausgedehnt werden, die Ausnahmen zur Ausdehnung der wöchentlichen Normalarbeitszeit auf 48 Stunden seien erweitert worden, erläutert Katarina Pokorny vom Sozialdemokratischen Wirtschaftsverband und SWV-Obfrau der Sparte Transport und Verkehr.

Durch den höheren Lohn und eine größere Flexibilität in der Arbeitszeit werde ein Job im Güterbeförderungsgewerbe für Junge interessanter.

Der vida-Gewerkschafter fordert die Bundesregierung auf, für eine gesetzliche Versenderhaftung und Begrenzung der Subauftragnehmer zu sorgen, damit auch Onlineriesen in die Verantwortung genommen werden können und der Preisverfall in der Zustellungsbranche endlich gestoppt sowie die Scheinselbstständigkeit eingedämmt werden können.

„Damit könnte auch das Lohn- und Sozialdumping auf dem Rücken der Beschäftigten in der Paketzustellung wirksam bekämpft werden“, so Delfs abschließend.