Tote bei Protesten gegen Putsch im Sudan

Bei Kundgebungen für Demokratie im ostafrikanischen Sudan sind mindestens zwei Zivilisten von Sicherheitskräften erschossen worden. Sicherheitskräfte hätten in der Hauptstadt Khartum mit scharfer Munition auf friedliche Demonstranten geschossen, sagte das Zentralkomitee der sudanesischen Ärzte (CCSD) heute. Zahlreiche Demonstranten seien verletzt worden, einige befänden sich in kritischem Zustand.

Sicherheitskräfte hätten außerdem Tränengas gegen die Demonstranten eingesetzt und wichtige Brücken und Straßen gesperrt, berichtete der Fernsehsender al-Jazeera. In den sozialen Netzwerken waren Aufnahmen brennender Reifen zu sehen. Seit dem Putsch am 25. Oktober sind die meisten Telefonleitungen und Internetverbindungen blockiert.

Das Militär hat in dem Land mit rund 44 Millionen Einwohnern die Macht übernommen und die zivile Regierung aufgelöst. Militärmachthaber General Abdel Fattah al-Burhan ernannte sich per Dekret zum Vorsitzenden eines Übergangsrates. Der Kommandeur der aus einer Miliz hervorgegangenen militärischen Spezialeinheit Rapid Support Forces, Mohamed Hamdan Dagalo, wurde zum Stellvertreter ernannt. Sowohl al-Burhan als auch Dagalo sollen in der Vergangenheit an schweren Menschenrechtsverletzungen beteiligt gewesen sein.