Polnische Angaben: 100 Festnahmen im Grenzgebiet

Polnische Sicherheitskräfte haben in der Nacht auf heute rund hundert Geflüchtete an der Grenze zu Belarus festgenommen. Die Menschen hätten versucht, die Grenze nach Polen zu überqueren, teilte das Verteidigungsministerium in Warschau mit. „Belarussen drängten die Migranten, polnische Soldaten zur Ablenkung mit Steinen zu bewerfen“, teilte das Ministerium weiter mit.

Polen ruft die EU auch zu einem entschlossenen Grenzschutz auf. „Wenn wir nicht in der Lage sind, jetzt Tausende Zuwanderer fernzuhalten, dann werden es bald Hunderttausende sein, Millionen, die Richtung Europa kommen“, sagte Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki der deutschen „Bild“ laut Vorabbericht.

Nach belarussischen Angaben befinden sich derzeit rund 7.000 Geflüchtete im Land. 2.000 davon seien an der Grenze zu Polen, sagte Präsidentensprecherin Natalja Eismont und kündigte an, Belarus werde 5.000 Menschen zurück in ihre Heimat schicken. Zugleich sagte die Sprecherin, die deutsche Kanzlerin Angela Merkel werde mit der EU über die Schaffung eines „humanitären Korridors nach Deutschland“ für die anderen 2.000 Menschen an der Grenze verhandeln, wofür es von deutscher Seite noch keine Bestätigung gab.

Belarus meldet CoV-Fall

Belarus meldete indes einen ersten Coronavirus-Fall in einer Notunterkunft nahe der Grenze. In der zum Schlaflager umfunktionierten Logistikhalle sei ein Mensch erkrankt, meldete die belarussische Staatsagentur Belta unter Berufung auf einen Behördenvertreter aus der Region Grodno. Der Erkrankte sei in ein Krankenhaus gebracht worden.