Spahn: „Es ist zehn nach zwölf“

Deutschlands Gesundheitsminister Jens Spahn und der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, haben ein dramatisches Bild der Coronavirus-Lage gezeichnet. „Die Dynamik ist ungebrochen“, sagte Spahn heute in Berlin. Die Lage sei ernster als vorige Woche. „Es ist zehn nach zwölf.“

Mit Verweis auf die Lage in deutschen Spitälern sagte Spahn: „Wir sind in einer nationalen Notlage, die auch eine gemeinsame Kraftanstrengung braucht.“ Wieler verwies darauf, dass in mehr als einem Viertel der Landkreise die 7-Tage-Inzidenz über 500 liege, viele Krankenhäuser seien am Anschlag. „Wir müssen jetzt das Ruder herumreißen. Wir dürfen wirklich keine Zeit verlieren.“

Der RKI-Präsident forderte unter anderem, Hotspots wie schlecht belüftete Bars zu schließen, und betonte die Wichtigkeit von Impfungen. „Die Impfungen wirken sehr, sehr gut“, sagte Wieler. „Wir müssen jetzt die Impflücken schließen.“

Spahn verwies auf Fortschritte beim Impfen. In der kommenden Woche würden mehr als sechs Millionen Dosen ausgeliefert nach zuvor um die vier Millionen, sagte Spahn. Mittlerweile seien wieder mehr als 45.000 Arztpraxen an Impfungen beteiligt, im Sommer seien es 20.000 gewesen und in der Hochphase 75.000. Die Tendenz geht laut Spahn „klar in die richtige Richtung“.