Ärztekammer: Praxen bleiben geöffnet

Der bundesweite Lockdown ab Montag soll Patientinnen und Patienten im Bedarfsfall nicht abhalten, niedergelassene Ärztinnen und Ärzte aufzusuchen: Die Praxen werden in ganz Österreich offen bleiben, sagten Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres und Johannes Steinhart, Obmann der Kurie niedergelassenen Ärzte und Vizepräsident der Wiener Ärztekammer. Auch die Impfung sei „in Hunderten Ordinationen möglich“.

Als positiv bewertet wurde die Entscheidung für einen österreichweiten Lockdown. „Bis wir die Auswirkungen allerdings in den Spitälern sehen werden, wird es für viele Menschen zu spät sein“, blickte Loibl voraus. Ob der von der Regierung anberaumte Zeitraum ausreiche, um eine Kehrtwende einzuleiten, sei fraglich.

Intensivmediziner: „Höchste Zeit“

Auch Intensivmedizinerinnen und -mediziner begrüßen den heute verkündeten österreichweiten Lockdown zur Eindämmung der vierten Coronavirus-Welle.

„Die Rekordwerte bei den Infektionszahlen, die wir jetzt Tag für Tag erlebt haben, werden sich erst zeitverzögert auch in den Normal- und Intensivstationen widerspiegeln. Es ist wirklich höchste Zeit für eine Vollbremsung“, sagte Walter Hasibeder, Präsident der Gesellschaft für Anästhesiologie, Reanimation und Intensivmedizin (ÖGARI).

„Angesichts der aktuellen Infektionsentwicklung gibt es aus unserer Sicht keine Alternativen zu einer noch stärkeren Kontaktbeschränkung als zuletzt, daher sind alle Maßnahmen zu begrüßen, die mithelfen, die Dynamik zu dämmen“, so Hasibeder in einer Aussendung. „Allerdings kommen sie spät“, wie Hasibeder hier anfügt.

Hasibeder zufolge habe man „in den vergangenen Wochen, auch gemeinsam mit anderen Fachgesellschaften, unsere Sorge über drohende Versorgungsengpässe für alle – Covid-19-Kranke ebenso wie andere Patientinnen und Patienten – ausgedrückt, die sich aus einer unzureichenden Impfrate und steigenden Infektionsraten ergeben: Leider ist genau diese Entwicklung eingetreten, und es ist, wenn auch regional noch unterschiedlich stark, an einen Normalbetrieb nicht mehr zu denken.“