Zäune und Wachtürme: Ukraine verstärkt Grenze zu Belarus

Wegen der laufenden Flüchtlingskrise im Grenzgebiet von Belarus will die Ukraine ihre Grenze zu dem nördlichen Nachbarland stärker sichern. Sollte die Lage eskalieren, werde auch der Gebrauch von Schusswaffen nicht ausgeschlossen, sagte Innenminister Denys Monastyrski heute in Kiew.

Zu den bisherigen Patrouillen sei dem Minister zufolge bereits „die Flugtechnik des Innenministeriums hinzugezogen worden – 15 Hubschrauber, zwei Flugzeuge, 44 Drohnen“. Zudem seien rund 8.500 zusätzliche Grenzsoldaten, Nationalgardisten und Polizisten entlang der Nordgrenze stationiert worden.

„Zehn potenziell gefährdete Abschnitte“

Die Grenze soll zudem mittels Gräben, Zäunen und Wachtürmen ausgebaut werden. „Wir haben zehn potenziell gefährdete Abschnitte identifiziert, deren Gesamtlänge etwa 270 Kilometer beträgt“, sagte der Minister. Im Ernstfall würden mehrere Abwehrlinien gebildet.

Die erste sei unbewaffnet, so Monastyrski, der in diesem Zusammenhang noch sagte: „Wir verstehen, dass wir im Fall der Bedrohung von Leib und Leben der Grenzbeamten und der Sicherheitskräfte alle vom Gesetz vorgesehenen Verteidigungsmittel einsetzen werden, darunter auch Schusswaffen.“

Im kommenden Jahr sollen dabei dem Innenminister zufolge umgerechnet über 560 Millionen Euro für den Ausbau der Grenzbefestigungen zu Belarus und Russland bereitgestellt werden.