Berichte über „neue Verdachtsmomente“ in Causa Marsalek

Ein suspendierter Spitzendiplomat und ehemaliger hochrangiger Außenministeriumsmitarbeiter soll sich gestrigen Medienberichten zufolge 2020 gemeinsam mit einem ehemaligen Mitarbeiter vom Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) dafür eingesetzt haben, dass die IT-Firma eines Bekannten von Ex-Wirecard-Banker Jan Marsalek einen Hackerangriff aufklärt.

„Der Spiegel“, „Der Standard“ und das Onlinemedium Zackzack.at verweisen dazu auf Chats des ehemaligen BVT-Mitarbeiters W. mit dem nunmehr flüchtigen Marsalek. Demnach habe der damalige Ministeriumsgeneralsekretär „in einem Krisentelefonat (aus Bangkok) das Team von Nico als ‚Experten und Spezialisten‘ vorgeschlagen zur Mitaufklärung und Verhinderung weiterer Angriffe“.

Hintergrund der Kommunikation war den Angaben zufolge ein Hackerangriff auf das österreichische Außenministerium, bei dem die Eindringlinge in jenen Tagen laut „Standard“ insbesondere nach Dokumenten mit Bezug zur Ukraine suchten. Zu einem Auftrag des Außenministeriums an die von Marsalek ins Spiel gebrachte IT-Firma sei es den Berichten zufolge zwar nicht gekommen – geht es nach David Stögmüller, Sprecher der Grünen für Landesverteidigung, gebe es nach diesen „neuen Verdachtsmomenten in der Causa Marsalek“ auch neuen Aufklärungsbedarf.

„Wir werden als ersten Schritt parlamentarische Anfragen an die zuständigen Sicherheitsministerien einbringen, um hier die notwendige Transparenz zu schaffen. Die Untersuchung im neuen Untersuchungsausschuss zur Causa sehe ich als unerlässlich, und auch hier werden wir alle uns zugänglichen Akten und Informationen gründlich durcharbeiten, um hier zu einer lückenlosen Aufklärung in der Causa Marsalek zu kommen“, kündigt Stögmüller an.