RKI-Chef: Auch fünfte Welle bei zu wenigen Impfungen möglich

Bei unzureichender Impfquote könnte die wellenartige CoV-Ausbreitung laut dem Präsidenten des deutschen Robert-Koch-Instituts (RKI) nach der vierten Welle weitergehen. „Wenn das Verringern der Kontakte und das Impfen nicht intensiv gelingt, werden wir nach den jetzigen Modellierungen auch noch eine fünfte Welle bekommen“, sagte Lothar Wieler der dpa.

Es sei bitter, dass sich bisher nicht mehr Menschen für diesen eigentlich leichten Schritt entschieden hätten. „Der weitere Verlauf des Winters hängt stark davon ab, was jetzt geschieht“, sagte Wieler.

Kontakte einschränken und Impfaktivität

Es gelte, an zwei Stellschrauben zu drehen, machte der Mikrobiologe und Tiermediziner deutlich. „Es muss jetzt rasch dafür gesorgt werden, dass flächendeckend in Deutschland die Kontakte der Menschen eingeschränkt werden.“ Er betont schon seit Tagen, dass große Feiern, Großveranstaltungen und große Menschenansammlungen in Innenräumen vermieden werden sollten.

„Das Zweite, was wir jetzt machen müssen, ist: die Impfaktivitäten massiv steigern“, sagte Wieler. Das RKI strebt seit Berechnungen vom Sommer hohe Impfziele an: Mindestens 85 Prozent der Zwölf- bis 59-Jährigen und 90 Prozent der Menschen ab 60 Jahren sollten vollständig geimpft sein.

Auch STIKO-Chef hält fünfte Welle für möglich

Auch der Vorsitzende der deutschen Ständigen Impfkommission (STIKO), Thomas Mertens, hält eine fünfte Welle für möglich. „Es ist damit zu rechnen, dass es auch im Winter 2022 eine fünfte Welle geben wird“, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland heute. „Wie stark diese ausfällt, hängt maßgeblich davon ab, wie viele Menschen sich impfen und boostern lassen.“