Ein voller Parkplatz in der SCS
APA/Herbert Pfarrhofer
Ansturm auf Handel

„Vergleichbar mit Weihnachtssamstag“

Bevor die Geschäfte – Supermärkte und Drogerien ausgenommen – infolge des am Montag beginnenden Lockdowns zusperren müssen, haben den Samstag viele Menschen in Österreich zum Einkaufen genutzt. Vor allem in den Shoppingcentern des Landes herrschte ein reges Treiben. Stark war der Andrang in Oberösterreich, wo der Lockdown länger dauern wird. Handelsobmann Rainer Trefelik sprach von einem „überdurchschnittlichen Samstag“, „vergleichbar mit einem Weihnachtssamstag“.

„Die Frequenzen waren gut“, bilanzierte Trefelik. Euphorie sei im Handel aber dennoch keine aufgekommen, weil mit den Umsätzen keine drei Wochen Lockdown aufgeholt werden könnten. Das Bild sei auch differenziert je nach Standort, so seien Nebenlagen keineswegs gestürmt worden. Besonders stark war der Andrang, wie ein APA-Lokalaugenschein zeigt, in Oberösterreich.

In Linz waren in der Landstraße – der Einkaufsstraße in der Innenstadt – enorm viele Passantinnen und Passanten unterwegs. Manche Geschäfte platzten quasi aus allen Nähten. Entsprechend lange Schlangen bildeten sich vor den Kassen. Vor allem Weihnachtsdekoration war gefragt, teilweise lockten Räumungsverkäufe mit 50 Prozent Rabatt auf Engel, Christbaumkugeln und Co. In den Linzer Einkaufszentren hingegen war nicht mehr los als an anderen Samstagen – mehr dazu in ooe.ORF.at .

Hohe Kundenfrequenz auch in Salzburg

Im Salzburger Einkaufszentrum Europark registrierte Centermanager Manuel Mayer eine gute Kundenfrequenz für einen Samstag im November, einen Riesenansturm auf die Geschäfte habe es aber nicht gegeben, wie er schilderte. Viele Menschen hätten die Möglichkeit genützt, im stationären Handel Weihnachtsgeschenke einzukaufen. Vor allem der Spielwaren- und Elektronikfachhandel war gut frequentiert. Da der „Black Friday“ mit reduzierten Preisen in der nächsten Woche ausfällt, boten zahlreiche Händler am Samstag Rabatte bis zu 20 Prozent an.

Menschenmassen auf der Kärntner Straße in Wien
APA/Tobias Steinmaurer
Menschenmassen auf der Kärntner Straße in Wien

Shopping und Demo in Wien

Auch in der Wiener Innenstadt waren mehr Menschen unterwegs als an anderen Samstagen. Graben, Stephansplatz und Rotenturmstraße waren am frühen Nachmittag ziemlich voll, die Straßencafes und Eissalons mit Gastgarten stark frequentiert. Trotz Behinderungen durch die Anti-CoV-Demo nutzten viele den letzten geschäftsoffenen Tag vor dem Lockdown für Besorgungen, viele hatten Einkaufssackerln dabei, besonders gefragt waren Parfümeriewaren und Bekleidungsartikel.

Auch im Auhofcenter im Westen von Wien war gefühlt mehr los als an anderen Samstagen. Bei einer Schuhkette etwa probierten mehrere Eltern mit ihren Kindern Winterschuhe an, um gewappnet zu sein, sollte während des Lockdowns der Wintereinbruch kommen. Auch in anderen Geschäften standen zielgerichtete Besorgungen und vorgezogene Weihnachtseinkäufe im Vordergrund. Einige Modeketten warben mit hohen Rabatten.

Stockender Verkehr bei großen Einkaufszentren

Nicht nur im Aufhofcenter stauten sich zeitweise die Autos, auch beim Gewerbepark Stadlau und bei der Zufahrt zum größten Einkaufszentrum Österreichs, der Shopping City Süd in Vösendorf, stockte zu Mittag der Verkehr. In Eisenstadt war bei den Fachmarktzentren auch einiges los, aber kein Riesenansturm – generell war im Burgendland aber viel los – mehr dazu in burgenland.ORF.at.

Der überfüllte Parkplatz bei der Shopping City Süd
APA/Herbert Pfarrhofer
Volle Parkplätze bei der Shopping City Süd in Vösendorf

In Klagenfurt waren Parkplätze vor einem großen Möbelhaus gegen 11.00 Uhr bereits Mangelware, auch im nahen Spielwarengeschäft war die Kundenfrequenz hoch, ebenso bei einem Sportartikelhändler. Bei einem Elektrogeschäft zeigte sich das gleiche Bild, dort war fast so viel los wie an einem Einkaufssamstag im Dezember. Generell war in ganz Kärnten viel los – mehr dazu in kaernten.ORF.at.

„Man lernt ja aus Lockdowns“

Im Gegensatz zu den Shoppingcentern am Stadtrand ging es in der Grazer Innenstadt entspannt zu. „Ich bin richtiggehend mit den ‚Öffis‘ in die Stadt geflüchtet, nachdem ich den Verkehr am Parkplatz von dem Einkaufszentrum da in Liebenau gesehen habe. Hier ist es so entspannt, und Geschenke habe ich ja schon einige beisammen. Man lernt ja aus Lockdowns“, sagte eine Frau am Jakominiplatz der APA. Das City-Kaufhaus Kastner & Öhler war gut besucht, von Gedränge von Geschenkekäufern vor den drei Wochen erzwungener Schließzeit war aber nichts zu bemerken – mehr dazu in steiermark.ORF.at.

„Man spürt, dass ab Montag wieder Lockdown herrscht“

In Westösterreich hat der ab Montag bevorstehende Lockdown ebenfalls zu einer hohen Frequenz der Einkaufszentren geführt. So war etwa Vorarlbergs größtes Einkaufszentrum – der Messepark in Dornbirn – von der Früh weg ausgezeichnet besucht, im Innsbrucker DEZ fing der Tag „mit einer guten Frequenz“ an – mit einer weiteren Steigerung wurde am Nachmittag gerechnet. „Man spürt, dass ab Montag wieder Lockdown herrscht“, sagte Messepark-Geschäftsführer Burkhard Dünser. Er sprach von einem „ganz starken Tag“.