Proteste gegen Grünen Pass in Rom

In Italien haben gestern landesweit zahlreiche Menschen erneut gegen die CoV-Politik der Regierung demonstriert. Während die Regierung von Premier Mario Draghi eine Verschärfung der Restriktionen erwägt und die Demonstrationsfreiheit in Stadtzentren beschränkt hat, beteiligten sich mehrere Tausend Menschen an der Protestkundgebung auf dem Gelände des Circus Maximus in Rom.

Der Protest richtete sich gegen die 3-G-Pflicht am Arbeitsplatz sowie gegen Pläne der Regierung zur Impfung von Kindern zwischen fünf und 11 Jahren. „Hände weg von den Kindern!“, lautete ein Slogan der Demonstranten, die ohne Maske und ohne Berücksichtigen der Distanzierung an der Protestkundgebung teilnahmen.

Grüner Pass Mitte Oktober ausgeweitet

Die Protestierenden lehnen unter anderem den Grünen Pass ab. Mit dem digitalen oder ausdruckbaren Zertifikat können Menschen nachweisen, gegen Covid-19 geimpft, negativ getestet oder nachweislich genesen zu sein. Die Regierung von Mario Draghi hatte den Grünen Pass Mitte Oktober ausgeweitet. Seitdem gilt die 3-G-Regel, um zur Arbeit gehen zu können. Die Demonstranten in Rom riefen zu einem „Streik“ ab dem 11. Dezember auf. Ab diesem Datum sollte bis Ende des Jahres niemand mehr den Grünen Pass vorweisen, lautete die Forderung.

Kundgebungen auch in anderen Städten

Zu Protestkundgebungen kam es gestern auch in Mailand, Turin und Triest. Für die Demo in Mailand wie auch im Rest Italiens galten strengere Auflagen. Das Innenministerium hatte vor zehn Tagen entschieden, dass Protestierende an einem Ort bleiben müssen oder nur bestimmte Routen entlang laufen dürfen, die entfernt von sensiblen Bereichen liegen. Während der samstäglichen Versammlungen liefen Menschen zuvor oft durch historische Zentren, was etwa den Geschäftsbetrieb störte. Teilweise kam es in der Vergangenheit zu Auseinandersetzungen mit der Polizei.

In der norditalienischen Stadt Turin zogen zahlreiche Menschen durch die Stadt und skandierten immer wieder „Liberta“ (Freiheit) oder „La gente come noi non molla mai“ („Menschen, wie wir geben nie auf“).

An der Demonstration in Triest beteiligten sich mehrere Hafenmitarbeiter, die im Oktober mehrtägige Protestaktionen veranstaltet hatten. Die epidemiologische Lage in Italien sei kein Grund, um die Restriktionen weiterhin zu verschärfen, die ohnehin zu den weltweit rigorosesten zählen, betonten die Demonstranten. Seit August finden in Italien wöchentlich Kundgebungen gegen die 3-G-Pflicht statt. Die Regierung sah diese Demonstrationen kritisch.