Bulgarien bestimmt neuen Präsidenten bei Stichwahl

In Bulgarien entscheidet eine Stichwahl heute über den neuen Präsidenten des EU-Landes. Amtsinhaber Rumen Radew tritt gegen den Rektor der Universität Sofia, Anastas Gerdschikow, an. Politologinnen und Politologen geben dem 58-jährigen General der Reserve Radew mehr Siegeschancen als seinem Herausforderer.

Die Stichwahl war notwendig geworden, weil Radew bei der ersten Wahlrunde vor einer Woche seine Wiederwahl mit gut 49 Prozent der Stimmen knapp verfehlt hatte. Der zweitplatzierte Gerdschikow kam auf gut 22 Prozent. Vor der Stichwahl wurden keine Meinungsumfragen veröffentlicht.

Der frühere Kampfpilot und Luftwaffenchef Radew war 2016 mit der Unterstützung der Sozialisten (früheren Kommunisten) gewählt worden. Radew ist scharfer Kritiker des früheren Regierungschefs Boiko Borissow (GERB), dessen Amtsführung von Korruptionspraktiken belastet war. Radew wird jetzt erneut von den Sozialisten und auch von den neuen Protestparteien unterstützt.

Der 58-jährige Professor Gerdschikow tritt als unabhängiger Kandidat an, der von Borissows bürgerlicher GERB unterstützt wird. Der Absolvent der Humboldt-Universität in Berlin bekam vor der Stichwahl die indirekte Unterstützung der Partei der türkischen Minderheit DPS.