Arm- und beinamputierter Schwimmer durchquert Titicacasee

Ein arm- und beinamputierter Schwimmer aus Frankreich hat die 122 Kilometer von einem zum anderen Ufer des südamerikanischen Titicacasees erfolgreich zurückgelegt.

Theo Curin nach gelungener Überquerung
APA/AFP/Carlos Mamani

Der 21-jährige Theo Curin kam gestern (Ortszeit) auf den Uru-Inseln am peruanischen Ufer des riesigen Sees an, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtete. Er hatte sein Abenteuer am 10. November am Seeufer in dem bolivianischen Dorf Copacabana angetreten.

Curin zeigte sich nach seiner Ankunft am anderen Ufer überglücklich. „Das sind viele Emotionen“, sagte er. „Es sind sehr viele Leute hier am Strand, das habe ich natürlich nicht erwartet.“

Curin waren im Alter von sechs Jahren infolge einer schweren Meningitis beide Arme und beide Beine amputiert worden. Der Behindertensportler ist zweifacher Vizeweltmeister im Schwimmen und belegte bei den Paralympischen Spielen in Rio de Janeiro 2016 beim 200-Meter-Freistil-Wettkampf den vierten Platz.

Begleitboot aus Müll

Bei seiner Durchquerung durch den eiskalten und rund 3.800 Meter hoch gelegenen See wurde er von der 39 Jahre alten Ex-Schwimmerin Malia Metella und dem 27-jährigen Umweltaktivisten Matthieu Witvoet begleitet. Dafür hatten die drei Franzosen mehr als ein Jahr lang im Matemalesee in den Pyrenäen trainiert.

Curin und seine Begleiter schwammen abwechselnd und zogen dabei ein aus Müll gebautes Boot hinter sich her. Dieses nutzten sie, um zu schlafen und zu essen. Mit der Aufsehen erregenden Aktion wollten die drei Sportler nach eigenen Angaben auf Umweltverschmutzung aufmerksam machen.