Taiwan: Diplomatische Krise zwischen China und Litauen

Wegen eines Streits über Taiwan stuft China seine diplomatischen Beziehungen zum EU-Land Litauen herunter. Die Beziehungen würden auf Ebene der Geschäftsträger heruntergefahren, um Chinas „Souveränität und die grundlegenden Normen der internationalen Beziehungen zu bewahren“, erklärte heute das Außenministerium in Peking.

Taiwan hatte vor einigen Tagen in Litauens Hauptstadt Vilnius eine Vertretung unter seinem eigenen Namen eröffnet und damit seinen Anspruch auf Unabhängigkeit von Peking deutlich gemacht. China verurteilt das, weil es Taiwan als abtrünnige Provinz betrachtet, die aber „ein unveräußerlicher Teil des chinesischen Territoriums“ sei.

„Äußerst ungeheuerlicher Akt“

In einer am Donnerstag veröffentlichten Erklärung des chinesischen Außenministeriums hatte es geheißen, die Eröffnung einer offiziellen Auslandsvertretung Taiwans sei ein „äußerst ungeheuerlicher Akt“. Peking forderte, „dass die litauische Seite diese falsche Entscheidung umgehend korrigiert“.

Als Litauen im Juli Taiwan grundsätzlich erlaubt hatte, in Vilnius eine Vertretung unter eigenem Namen zu führen, hatte China seinen Botschafter abgezogen und die litauische Regierung aufgerufen, ihren Botschafter in Peking ebenfalls zurückzurufen. Außerdem stoppte China den Güterzugverkehr nach Litauen und erteilte dem Land keine Einfuhrgenehmigungen für Lebensmittel mehr.