IOM: 75 Flüchtlinge vor Libyen ertrunken

Im Mittelmeer hat sich erneut ein Flüchtlingsdrama ereignet. Mehr als 75 Menschen sind am Mittwoch bei einem Schiffsunglück vor der libyschen Küste ertrunken, wie die Internationale Organisation für Migration (IOM) heute mitteilte. Nur 15 Personen überlebten. Sie wurden von Fischern gerettet und nach Zuara in Libyen gebracht, hieß es.

„Das ist der Preis der Untätigkeit“, kritisierte IOM-Sprecherin Safa Msehli. Seit Jahresbeginn seien mindestens 1.300 Männer, Frauen und Kinder bei dem Versuch, das zentrale Mittelmeer zu überqueren, ertrunken. In einem völlig überfüllten Flüchtlingsboot vor der Küste Libyens hatten außerdem Seenotretter nach eigenen Angaben am Mittwoch neben 99 Überlebenden auch zehn tote Menschen entdeckt.

Dutzende Menschen vor Kreta gerettet – eine Person ertrunken

Unterdessen haben griechische Küstenwache und vorbeifahrende Schiffe heute Abend 68 Menschen von einem sinkenden Boot südöstlich der Insel Kreta gerettet. Für einen der Schiffbrüchigen kam jede Hilfe zu spät. Der Mensch ertrank, berichtete der staatliche griechische Rundfunk unter Berufung auf die Küstenwache. Welcher Nationalität die Menschen sind und von wo aus sie gestartet waren, blieb zunächst unklar.

Verzweifelte Menschen versuchen immer wieder, von der türkischen Ägäisküste oder auch aus anderen Staaten im Osten des Mittelmeeres auf der gefährlichen Route südlich von Kreta nach Italien zu gelangen. Wegen der langen Fahrt kommt es häufig zu Maschinenschäden oder anderen Havarien der in der Regel uralten Boote, die Schlepperbanden einsetzen.