Tausende demonstrierten in Brüssel gegen Maßnahmen

Rund 35.000 Menschen sind heute laut Polizei in Brüssel gegen verschärfte Maßnahmen gegen das Coronavirus und insbesondere den CoV-Pass auf die Straße gegangen. Dabei bewarfen Teilnehmer und Teilnehmerinnen laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Belga Sicherheitskräfte mit Feuerwerkskörpern. Die Polizei habe Wasserwerfer und Tränengas eingesetzt, hieß es weiter.

Menschen demonstrieren in Brüssel gegen CoV-Maßnahmen
APA/AFP/Kenzo Tribouillard

Die Demonstration sei von der Stadt Brüssel genehmigt worden, so die Polizei. Die Route sei bis in das Europaviertel der belgischen Hauptstadt festgelegt worden. Die Demonstranten kritisierten unter anderem die zunehmende Pflicht zur Vorlage von CoV-Zertifikaten in Restaurants und anderen Lebensbereichen.

Gewalt und Ausschreitungen in den Niederlanden

In den Niederlanden war es gestern Abend zu Ausschreitungen bei Protesten gegen die aktuellen CoV-Maßnahmen gekommen. In Den Haag setzte die Polizei Wasserwerfer gegen Randalierer und Randaliererinnen ein, die die Polizei mit Feuerwerkskörpern attackierten sowie Ampeln und Verkehrsschilder beschädigten, wie die Polizei mitteilte. Es seien fünf Beamte verletzt worden, einer davon schwer. Man habe 19 Personen festgenommen.

Auch in anderen Städten kam es zu Ausschreitungen, vor allem von Jugendlichen. Insgesamt nahm die Polizei in mehreren Orten mindestens 40 Personen in Gewahrsam. In Amsterdam kamen mehrere tausend Menschen zu einem Protestmarsch zusammen, obwohl die Kundgebung von den Organisatoren nach den gewaltsamen Ausschreitungen in Rotterdam am Abend zuvor eigentlich abgesagt worden war. Begleitet von einem großen Polizeiaufgebot verlief der Protest allerdings friedlich.

Aufgeheizte Stimmung

In den Niederlanden gab es zuletzt keine Verschärfung der CoV-Regeln. Die Stimmung in dem Land ist aber sehr aufgeheizt. Am Freitag lief eine nicht angemeldete Protestdemo in Rotterdam total aus dem Ruder. Hunderte Randalierer zogen durch die Hafenstadt, legten Brände, griffen die Polizei mit Feuerwerk an. „Es war eine Orgie der Gewalt“, sagte Rotterdams Bürgermeister Ahmed Aboutaleb.

Am Tag danach sah man in der Innenstadt Spuren der Verwüstung: ausgebrannte Autos, verkohlte Fahrräder und Mopeds, die Straßen übersät mit Steinen und Glas. Die Polizei wurde nach Darstellung des Bürgermeisters so bedroht, dass Beamte zur Schusswaffe griffen und nach Angriffen gezielt auch auf Menschen schossen. Justizminister Ferd Grapperhaus sprach von einer organisierten Attacke auf Einsatzkräfte.