Einsatzkräfte in Waukesha, Wisconsin (USA)
AP/Milwaukee Journal-Sentinel/Mike De Sisti
Mehrere Tote in USA

Auto rast in Weihnachtsumzug

Im US-Bundesstaat Wisconsin ist ein Auto in eine Weihnachtsparade gerast und hat mehrere Menschen getötet. Die Polizei sprach nach dem Vorfall in Waukesha im Großraum von Milwaukee am Sonntag von mindestens fünf Toten und mehr als 40 Verletzten. Es gab eine Festnahme.

„Die Weihnachtsparade von Waukesha fand gerade statt, als ein roter SUV die Absperrungen durchbrochen hat“, sagte der örtliche Polizeichef Dan Thompson. Einige der Verletzten seien Kinder, so Thompson.

Ob sich auch unter den Todesopfern Kinder befinden, ist noch nicht klar. Thompson nannte zunächst keine genaue Opferzahl und begründete das damit, dass zuerst die Angehörigen unterrichtet werden müssten.

Eine Person in Haft

Den Behörden zufolge schoss ein Polizist während des Vorfalls auf das Auto, um es zu stoppen. Polizeichef Thompson sagte, eine „Person von Interesse“ befinde sich in Polizeigewahrsam. Es gebe keine weitere Gefahr. Die genauen Hintergründe sind unklar, die Ermittlungen unter Beteiligung der Bundespolizei FBI laufen.

Inzwischen prüfen die Ermittler, ob der Fahrer des Wagens möglicherweise auf der Flucht vor einem Verbrechen war, als er in die Menge prallte. Ein Beamter sparach von „einer Auseinandersetzung mit einem Messer“. Die Ermittlungen würden sich aber noch im Anfangsstadium befinden.

Einsatzkräfte in Waukesha, Wisconsin (USA)
AP/Milwaukee Journal-Sentinel/Mike De Sisti
Ein Polizist am abgesperrten Tatort

In Blaskapelle hineingefahren

Nach Informationen der Zeitung „Milwaukee Journal Sentinel“ zeigen Kameraaufzeichnungen, dass der SUV von hinten in eine marschierende Schülerblasmusikkapelle hineinraste. Der Augenzeuge Angelito Tenorio sagte der Zeitung, das Auto sei „mit vollem Tempo“ über die Straße gerast, auf der die Parade stattfand. „Dann haben wir einen lauten Knall gehört und ohrenbetäubende Schreie von Menschen, die von dem Fahrzeug getroffen wurden.“

„Ich habe nur Schreie gehört und dann, wie Menschen die Namen ihrer Kinder geschrien haben“, sagte die Augenzeugin Angela O’Boyle dem Nachrichtensender CNN.

Biden drückt Mitgefühl aus

Der Gouverneur von Wisconsin, Tony Evers, sagte, er und seine Frau würden „heute für Waukesha und alle Kinder, Familien und Gemeindemitglieder beten, die von dieser sinnlosen Tat betroffen sind“. Die Schulen in Waukesha bleiben am Montag geschlossen.

US-Präsident Joe Biden wurde über den Vorfall unterrichtet, wie ein Vertreter des Weißen Hauses sagte. „Das Weiße Haus verfolgt die Lage in Waukesha genau. Unser Mitgefühl gilt all jenen, die von diesem furchtbaren Vorfall betroffen sind.“ Die Regierung habe den örtlichen Behörden jede notwendige Unterstützung angeboten.

USA: Auto raste in Menschenmenge

Im US-Bundesstaat Wisconsin ist ein Auto in eine Weihnachtsparade gerast und hat mehrere Menschen getötet. Es gab bisher eine Festnahme. Die Hintergründe sind noch unklar. Die Ermittlungen unter Beteiligung der Bundespolizei FBI laufen.

Waukesha in Nähe von Kenosha

Waukesha liegt westlich der Großstadt Milwaukee im Norden der USA – und rund eine Autostunde von der Stadt Kenosha entfernt, wo am Freitag der 18-jährige Kyle Rittenhouse nach tödlichen Schüssen auf Anti-Rassismus-Demonstranten im August 2020 von allen Anklagepunkten freigesprochen worden war. Der damals 17-Jährige hatte bei den Protesten mit einem halbautomatischen Gewehr zwei Menschen erschossen und einen dritten verletzt.

Er plädierte vor Gericht auf Selbstverteidigung, weil er von den Männern angegriffen worden sei. Rittenhouse hatte sich bewaffneten Männern angeschlossen, die nach eigenen Angaben Geschäfte vor Plünderern schützten wollten. In Kenosha war es zu Protesten und Ausschreitungen gekommen, nachdem ein weißer Polizist einen Afroamerikaner mit mehreren Schüssen in den Rücken schwer verletzt hatte.