Gina Lollobrigida sieht sich „gedemütigt“

Die italienische Filmdiva Gina Lollobrigida kämpft in einem familieninternen Vormundschaftsstreit um ihre Würde. „Ich verdiene es nicht, so gedemütigt zu werden“, sagte die 94-Jährige gestern in einem emotionalen TV-Interview.

Der früheren Schauspielerin („Der Glöckner von Notre Dame“) und Künstlerin wurde vom Gericht auf Initiative ihres Sohnes ein Vormund zugewiesen, ohne den sie keine finanziellen Entscheidungen treffen darf.

„Ich habe nichts Schlimmes gemacht“, sagte sie. „In meinem Alter sollte ich eigentlich ein bisschen Frieden haben. Aber den habe ich nicht. Ich bin müde. Man sollte mich in Frieden sterben lassen.“

Italienische Filmikone

Lollobrigida ist neben Sophia Loren und Claudia Cardinale eine der drei großen Filmikonen Italiens, in den 50er und 60er Jahren galt die Römerin als schönste Frau der Welt.

Sie drehte mit Stars wie Anthony Quinn, Humphrey Bogart, Marcello Mastroianni und Rock Hudson, zu ihren Welterfolgen gehören Filme wie „Fanfan, der Husar“ und „Die Schönen der Nacht“. Nach der Filmkarriere war sie als Fotografin und Bildhauerin erfolgreich.

Rechtsstreit über Geisteszustand

Zuletzt aber geriet Lollobrigida vor allem durch einen Rechtsstreit über ihren Geisteszustand in die Schlagzeilen. Im Oktober hatte das oberste Gericht in Italien ein Urteil bestätigt, wonach ein Vormund über das Vermögen der Seniorin wachen soll. Lollobrigida vermutet ein Komplott ihres Sohnes Milco und anderer, um an das Erbe zu kommen.

„Es gibt nur ein Ziel, und das ist nicht das Wohlergehen von Gina Lollobrigida, sondern ihr Vermögen“, sagte ihr neuer Anwalt Antonio Ingroia, ein früherer Anti-Mafia-Staatsanwalt, in der beliebten TV-Sendung „Domenica In“ der öffentlich-rechtlichen RAI.