Macron warnt vor explosiver Lage in Guadeloupe

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron warnt vor einer Eskalation der anhaltenden Proteste gegen die Coronavirus-Maßnahmen im Überseegebiet Guadeloupe.

Es sei eine „sehr explosive“ Situation entstanden, sagte Macron heute vor einem Treffen von Ministerpräsident Jean Castex mit Vertretern des Karibik-Archipels. Das habe einen sehr lokalen Kontext und beruhe auch auf historischen Spannungen. Es sei wichtig, den Menschen die Lage zu erklären und sie zu überzeugen.

Abgebrannte Autos in Pointe-a-Pitre, Guadeloupe nach den Protesten
Reuters/Ricardo Arduengo

In Guadeloupe, wo es schon mehrfach zu gewaltsamen Protesten kam, herrschen ebenso wie in dem nahe gelegenen Überseegebiet Martinique traditionell eine geringe Impfbereitschaft und ein großes Misstrauen gegenüber der Regierung in Paris.

Auch die Behörden in Guadeloupe befürchten eine Zunahme der Gewalt und womöglich sogar bewaffnete Auseinandersetzungen. „Wir wissen nicht, wie weit das noch gehen wird“, sagte der Bürgermeister von Pointe-a-Pitre, Harry Durimel, dem Radiosender France Info.

Gestern seien Randalierer Medienberichten zufolge in ein Waffenlager in der größten Stadt von Guadeloupe eingebrochen und hätten dabei Gewehre gestohlen. Durimel forderte die französische Regierung auf, den Frieden auf der Inselgruppe wiederherzustellen.