Entwicklungspolitik: CoV machte Fortschritte zunichte

Die Pandemie hat mehrere Jahrzehnte an Fortschritten in der Entwicklungspolitik zunichtegemacht. Zu diesem Schluss kommt das Rote Kreuz in einer internationalen Studie, an der sich 48 nationale Rotkreuz-Gesellschaften aus Asien, Afrika, Südamerika und Europa beteiligt hatten.

Frauen und Kinder seien stärker betroffen als Männer, städtische Gebiete mehr als ländliche, heißt es in einer Aussendung von heute.

Die Erhebung fand von April bis Juli unter anderem im Jemen, Portugal und Kolumbien statt. Dabei zeigte sich, dass Migranten besonders leiden. Ärmere Länder, die ohnehin schon mit Problemen zu kämpfen hatten, seien in ihrem Wachstum weit zurückgeworfen worden.

Frauen stärker betroffen

Etwa 124 Millionen Menschen seien im Vorjahr in die Armut abgerutscht, 60 Prozent davon in Asien. 80 Prozent der Länder des globalen Südens seien in eine Rezession geschlittert.

Frauen seien stärker betroffen, weil sie öfter im informellen Arbeitssektor oder im Tourismus arbeiten. Zudem übernehmen sie oft die Pflege in den Haushalten, auch von Coronavirus-Kranken, wodurch sie ein höheres Infektionsrisiko haben.

Lockdowns und die soziale Isolation haben sie vulnerabler für sexuelle und genderbasierte Gewalt gemacht. Auch die psychischen Auswirkungen fallen dadurch stärker aus. Kinder haben vor allem unter dem Verlust an Bildungschancen zu leiden. Auch für sie ist in besonders betroffenen Haushalten die Gewaltgefahr gestiegen.