Studie: Steuerprivilegien kosten EU-Staaten Milliarden

Steuervorzüge für Spitzenverdiener bringen die EU-Staaten einer Untersuchung der Europäischen Steuerbeobachtungsstelle zufolge jedes Jahr um 4,5 Milliarden Euro. Den Steuerwettbewerb der Länder, die mit Regelungen zu steuerlichen Entlastungen um die Gunst ausländischer Spitzenverdiener buhlen, beschreiben die Autoren der heute präsentierten Studie als zunehmend präsente „Abwärtsspirale“.

Bestimmte Steuerprivilegien kämen mehr als 200.000 Europäerinnen und Europäern zugute, teilte die Beobachtungsstelle weiter mit. Seit Mitte der 1990er Jahre habe sich die Zahl entsprechender Regelungen in Europa für ausländische Personen mit hohem Einkommen von fünf auf 28 erhöht. Dabei seien die Modelle „immer aggressiver“ geworden.

Sie belasteten alle sesshaften Steuerzahlerinnen und Steuerzahler, während die kleine Gruppe der sehr Vermögenden profitiere. Für besonders schädlich halten die Autoren die Steuersparmodelle in Italien, Griechenland und Zypern. Besonders „aggressiv“ seien auch die Pensionssysteme von Zypern, Griechenland und Portugal.

Die von der Europäischen Union finanzierte, aber unabhängige Steuerbeobachtungsstelle soll nach Angaben der EU-Kommission die Politikgestaltung in der EU durch Forschung, Analyse und Austausch unterstützen. Sie ist an der Paris School of Economics angesiedelt.