Sturm auf US-Kapitol: Weitere Trump-Verbündete vorgeladen

Der US-Untersuchungsausschuss zur Erstürmung des Kapitols im Jänner hat gestern weitere Zwangsvorladungen an Verbündete des früheren US-Präsidenten Donald Trump ausgestellt, darunter an Politikberater Roger Stone sowie den ultrarechten Radiomoderator Alex Jones.

Durch die Anhörungen wolle der Ausschuss herausfinden, wer den Angriff auf den Kongresssitz „organisiert, geplant und bezahlt“ habe und welche Kommunikation es zwischen den Organisatoren des Angriffs und Mitarbeitern des Weißen Hauses sowie Kongressmitgliedern gegeben habe, sagte der Ausschussvorsitzende Bennie Thompson.

Trump erließ Stone die Strafe

Stone ist ein längjähriger Vertrauter Trumps. Er war im Zuge der Affäre um mutmaßliche russische Wahleinmischung zugunsten Trumps im November 2019 zu einer Haftstrafe von 40 Monaten verurteilt worden. Stone wurde für schuldig befunden, parlamentarische Untersuchungen behindert zu haben. Trump erließ im letzten Jahr seiner Amtszeit Stone jedoch die Strafe, noch bevor dieser die Haft angetreten hatte.

Jones wiederum ist Verfechter wilder Verschwörungstheorien. Er machte sich auch Trumps Falschbehauptung zu eigen, seine Wahlniederlage gegen den heutigen Präsidenten Joe Biden sei auf schweren Betrug zurückzuführen. Jones soll am Marsch auf das Kapitol im Jänner teilgenommen haben.

Der U-Ausschuss hatte bereits eine ganze Reihe von Weggefährten Trumps vorgeladen. Trumps früherer Chefstratege Steve Bannon widersetzte sich jedoch der Vorladung. Daraufhin wurde Anklage wegen Behinderung des Kongresses erhoben. Bannon droht bei einer Verurteilung eine Haftstrafe von bis zu zwei Jahren. Auch Trumps früherer Stabschef im Weißen Haus, Mark Meadows, verweigerte sein Erscheinen.