Einsatzkräfte an der Unfallstelle
Reuters/Stoyan Nenov
Ursache unklar

Dutzende Tote bei Busunglück in Bulgarien

Bei einem schweren Busunglück in Bulgarien sind Dienstagnacht Dutzende Menschen ums Leben gekommen. Der Unfall ereignete sich rund 40 Kilometer südlich der Hauptstadt Sofia. Die amtliche Nachrichtenagentur BTA berichtete unter Berufung auf das Innenministerium, es gebe 46 Tote, darunter zwölf Kinder. Sieben Menschen überlebten das Unglück.

Einige Verletzte seien in ein Krankenhaus in Sofia gebracht worden, keiner von ihnen schwebe in Lebensgefahr. Es hätten sich etwa 50 Passagiere und zwei Fahrer in dem Bus befunden, berichtete das bulgarische Radio unter Verweis auf die Polizei.

Der Bus rammte laut Berichten aus noch ungeklärten Gründen auf der Struma-Autobahn eine Leitschiene und überschlug sich. Der Streckenabschnitt, in dem das Unglück geschah, liegt in einer hügeligen Gegend und ist für häufige Unfälle bekannt, wie der Bürgermeister einer Nachbargemeinde im Radio sagte.

Ermittler fotografiert Unfallstelle
Reuters/Stoyan Nenov
Der Grund für den Unfall ist bisher unklar

Mit Sprung aus Bus gerettet

Ersten Erkenntnissen zufolge gab es auch deshalb so wenige Überlebende, weil der Bus in Flammen aufging. Ob er bereits vor dem Unfall Feuer gefangen hatte oder nach dem Überschlag zu brennen begann, ist noch unbekannt.

Die sieben Überlebenden sind zwei Frauen und fünf Männer. Der Fahrer am Steuer wurde beim Unfall getötet, daher habe niemand die Tür öffnen können, sagte Polizeichef Stanimir Stanew. Die Menschen auf den hinteren Sitzen hätten eine Fensterscheibe eingeschlagen, um sich zu retten, hieß es weiter. Die Überlebenden seien traumatisiert, viele hätten nahe Angehörige bei dem Unfall verloren, so eine Ärztin aus dem Zentrum für Verbrennungsopfer, wohin die Überlebenden gebracht wurden.

Einsatzkräfte an der Unfallstelle neben dem ausgebrannten Bus
AP/BTA Agency Bulgaria/Minko Chernev
Der Bus brannte völlig aus

Auf dem Rückweg von einem Ausflug

Der Bus war in Skopje registriert, aus der Türkei nach Bulgarien gekommen und befand sich auf dem Weg nach Nordmazedonien. Ersten Angaben der Polizei zufolge dürften die meisten Insassen albanische Staatsbürger sein, später hieß es, der Großteil sei aus Nordmazedonien gekommen. Auch ein belgischer Staatsbürger soll unter den Opfern sein. Der Bus soll auf dem Rückweg von einem Ausflug nach Istanbul gewesen sein.

Ermittler an der Unfallstelle
Reuters/Stoyan Nenov
Eine Untersuchung des Wracks soll Aufklärung über die Unfallursache bringen

Bisher sei nur gesichert, dass der Bus in Nordmazedonien zugelassen sei, sagte Bulgariens Interimsregierungschef Stefan Janew, der zum Unglücksort gekommen war. Der nordmazedonische Regierunschef Zoran Zaew und der Außenminister des an Bulgarien grenzenden Landes, Bujar Osmani, reisten wenige Stunden nach dem Unglück nach Sofia. Sie besuchten die Verletzten in der Notfallklinik Pirogow.

Dutzende Tote bei Busunfall in Bulgarien

Rund 40 Kilometer südlich der bulgarischen Hauptstadt Sofia sind bei einem schweren Busunfall mindestes 46 Menschen gestorben. Die Unfallursache ist noch unklar.

„46 Passagiere sind ums Leben gekommen, zwölf davon sind Kinder“, bestätigte Zaew. Viele Todesopfer gehörten einer Familie an, hieß es weiter. Es sei eine Tragödie, wurden Zaew und Osmani von Medien zitiert.

Anblick der vielen Leichen „kaum zu ertragen“

Mit Blick auf die bereits laufenden Ermittlungen sagte Zaev, die am Leben gebliebenen Opfer erinnerten sich an den Vorfall. „Ich überlasse es den bulgarischen Experten, die Unfallursache zu ermitteln“, sagte er. Bulgariens geschäftsführender Innenminister Boiko Raschow zeigte sich ebenfalls erschüttert und schilderte eine düstere Szenerie am Unfallort: Der Anblick der vielen Leichen sei kaum zu ertragen. Viele Tote müssten noch identifiziert werden. Der Bus brannte komplett aus. Die Generalstaatsanwaltschaft nahm Ermittlungen zur Unglücksursache auf.

Unfallhergang soll geklärt werden

Bei einem schweren Busunglück in Bulgarien sind Dutzende Menschen ums Leben gekommen. Der Unfall ereignete sich rund 40 Kilometer südlich der Hauptstadt Sofia. Der Bus rammte laut Berichten aus noch ungeklärten Gründen auf der Struma-Autobahn eine Leitschiene und überschlug sich.

Österreichs Außenminister Michael Linhart (ÖVP) kondolierte via Twitter: „Ich bin tief schockiert über den tragischen Busunfall mit so vielen Opfern aus Nordmazedonien (er postete die Flagge des Landes, Anm.)“, schrieb er. „Mein aufrichtiges Beileid an die Familien der Getöteten und beste Wünsche für eine rasche Genesung an jene, die bei dem schrecklichen Unfall verletzt wurden.“

„Positive Auswirkung“ auf bilaterale Beziehungen

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und der Präsident des EU-Rats, Charles Michel, sprachen auf Twitter ihr Beileid aus. Die EU sei bereit, Hilfe zu leisten, bekräftigte Michel.

Das Unglück brachte ganz unerwartet die Regierungschefs beider Nachbarländer vor dem Hintergrund belasteter bilateraler Beziehungen zusammen. Seit etwa einem Jahr blockiert Bulgarien den Beginn von EU-Beitrittsverhandlungen mit Nordmazedonien. Diese Tragödie werde eine positive Auswirkung auf die Beziehungen beider Staaten haben, „weil wir einander helfen und die Institutionen zusammenarbeiten“, hieß es von Janew und Zaew. Beide Staaten wollten nationale Trauertage ausrufen.