Österreich bestellt zwei Covid-19-Medikamente

Im Ministerrat ist heute die Bestellung neuer Coronavirus-Medikamente von Pfizer und Merck beschlossen worden. Das sagte anschließend Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne).

Man bestelle die Medikamente, die sich derzeit in Zulassung befinden und die „sehr hoffnungsfroh stimmen“, so Mückstein. Von Molnupiravir von Merck & Co (MSD) will man insgesamt 80.000 Therapiezyklen zu je 612 Euro beschaffen, von Paxlovid von Pfizer 270.000 Zyklen (hier gibt es noch keinen Preis).

Insgesamt sind im Budget 50 Mio. Euro für diese Beschaffungen vorgesehen. Sie werden über den entsprechenden EU-Mechanismus, zum größeren Teil aber bilateral abgewickelt. Sollte es teurer werden, kann auf den Covid-19-Krisenfonds des Finanzministeriums zugegriffen werden, geht aus dem Ministerratsvortrag hervor.

Die Wirksamkeit der Medikamente ist hoch, vorausgesetzt, man beginnt früh genug mit der Behandlung.

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Zwischen drittem und fünftem Tag einzunehmen

Die Impfung könnten diese Medikamente nicht ersetzen, für chronisch Kranke und Risikopatienten seien sie aber sehr wichtig, so Mückstein. Was man dafür noch finden müsse, seien entsprechende ambulante Settings. Die Präparate müssen zwischen dem dritten und fünften Tag eingenommen werden. Ins Spital kämen die Patienten aber meist erst am sechsten Tag.

Mückstein beharrte zudem darauf, dass der Lockdown für Geimpfte mit 13. Dezember endet. Die neueste Prognose der Experten "lässt ein kleines bisschen Hoffnung zu, meinte er: „Die Maßnahmen der letzten Tage zeigen Wirkung, die Dynamik der Infektionen dürfte sich leicht einbremsen.“ Einen Zielwert bei den Neuinfektionen, den man zur Aufhebung des Lockdowns erreichen müsse, wollte er allerdings nicht nennen.

Offene Schulen bleiben

Auch an den offenen Schulen will die Bundesregierung nicht rütteln. Familienministerin Susanne Raab (ÖVP) verteidigte offene Schulen als „richtigen Weg“.

Man müsse langfristig auch auf die Psyche und das Wohlbefinden der Kinder achten. Zudem gebe es Sicherheitsvorkehrungen, und man habe in den Schulen ein großartiges Testsystem aufgebaut und leiste damit einen Beitrag, das Infektionsgeschehen zu erkennen.

„Jetzt endlich handeln“

Kritik kam von NEOS. Die Regierung müsse „jetzt endlich handeln und darf ihre Verantwortung nicht zur Gänze auf die Bevölkerung abwälzen“, teilte der stellvertretende NEOS-Klubobmann Gerald Loacker per Aussendung mit. Diesem zufolge sei etwa weiter offen, „welches Ziel erreicht werden muss, damit der Lockdown für die Geimpften tatsächlich endet“ und was die Regierung zur Steigerung der Impfquote zu tun gedenke.