WHO: „Impfstoffe retten Leben“

„Die Impfstoffe retten Leben, aber sie verhindern die Übertragung nicht vollständig.“ Das sagte der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, im Zusammenhang mit neuen Erkenntnissen rund um die Wirkung der CoV-Impfung im Zusammenhang mit der hochansteckenden CoV-Delta-Variante.

Demzufolge deute die Datenlage dem WHO-Chef zufolge „darauf hin, dass die Übertragung vor dem Auftreten der Delta-Variante durch die Impfstoffe um etwa 60 Prozent reduziert wurde. Mit Delta ist dieser Wert auf etwa 40 Prozent gesunken.“ Aus diesem Grund sei man „besorgt über das falsche Gefühl der Sicherheit, dass die Impfstoffe die Pandemie beendet hätten und Geimpfte keine weiteren Vorsichtsmaßnahmen ergreifen müssten“.

Europa befindet sich derzeit inmitten einer erneuten Coronavirus-Welle, die zum Teil auf zu niedrige Impfquoten und verfrühte Lockerungen zurückzuführen ist. 60 Prozent der Infektionen und Todesfälle der vergangenen Woche weltweit entfielen laut Tedros auf Europa. Der WHO-Chef sprach angesichts dieser Entwicklung von einer „unerträglichen Belastung“ für die Gesundheitssysteme und das „erschöpfte Gesundheitspersonal“.

Laut einer AFP-Zählung auf Grundlage offizieller Daten wurden in Europa binnen einer Woche über 2,5 Millionen Infektionsfälle und fast 30.000 Tote verzeichnet. Damit ist der Kontinent die am stärksten von der Pandemie betroffene Region der Welt. WHO-Notfalldirektor Michael Ryan kritisierte, Europa befinde sich trotz eines „sehr, sehr starken Wiederanstiegs der Fälle“ wieder auf dem gleichen „Niveau sozialer Interaktionen“ wie vor der Pandemie.