Zwiauer: Bei keiner Kinderkrankheit mehr Hospitalisierungen

Keine Kinderkrankheit führe zu so vielen Krankenhaus- und Intensivstationsaufenthalten wie Covid-19, hat Karl Zwiauer, Mitglied des Nationalen Impfgremiums (NIG), im Vorfeld der heute erwarteten Entscheidung der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) über die Zulassung der Impfung von Fünf- bis Elfjährigen gesagt.

Daten der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ) zufolge landeten im April in der dritten Pandemiewelle pro Woche ein bis drei Kinder und Jugendliche auf Intensivstationen.

Als Vergleich nannte der Kinderarzt die Masern, an denen eines von 1.000 infizierten Kindern schwer erkranke. „Mit der Impfung haben wir das in den Griff bekommen“, stellte er fest, das gleiche Ergebnis wolle man mit der CoV-Impfung von fünf- bis elfjährigen Kindern erzielen. Denn CoV stelle für Kinder ein „unkalkulierbares Risiko“ dar.

Keine Mahnhinweise aus USA

Bedenken über mögliche neue Nebenwirkungen habe es auch vor der Impfung Jugendlicher gegeben, außer einem niedrigen Risiko für eine Herzmuskelentzündung seien keine aufgetreten. Bei den noch Jüngeren geht Zwiauer ebenfalls nicht von einer neuen, unbekannten Problematik nach dem Stich aus. Aus den USA, wo die Impfung für Fünf- bis Elfjährige bereits zugelassen ist, kämen keine Mahnhinweise.

Dem Risiko einer CoV-Infektion mit einer großen Bandbreite an möglichen Krankheitsbildern – „von nichts bis zu einer schweren Erkrankung mit monatelangen Folgen“ – stellt er eine Impfung entgegen, „von der wir bis dato wissen, dass sie sehr gut vertragen wird“. Ist die EMA-Zulassung fix, geht Zwiauer auch von einer dementsprechenden NIG-Empfehlung aus.